Der Film
Der sogenannte Honnōji-Zwischenfall trug sich 1582 in der damaligen japanischen Hauptstadt Kyoto zu.
In einem Tempel wird ein Anschlag auf den Fürsten Oda Nobunaga verübt. Ohnehin schon bekannt für das Köpfen seiner Feinde, verlangt Oda nach dem Anschlag einen noch höheren Blutzoll.
Es folgt also eine Serie von Horror:
• Eine schwangere Adlige wird zusammen mit ihrer gesamten Familie enthauptet.
• Jemand wird mit so vielen Lanzen erstochen, dass er im Stehen stirbt, da sein Körper nicht zu Boden fallen kann.
• Einem spanischen Priester in einem brennenden Gebäude wird eine Kirche angeboten, als Gegenleistung für einen brutalen Messerangriff.
• Lord Ieyasus Vorliebe für Doppelgänger, die eine Lebenserwartung von wenigen Stunden haben.
• Überall abgetrennte Köpfe, so viele, dass sie gelegentlich als Hut verwendet werden.
• Ein Kriegsherr, der zu Scherzen neigt, aber auch unfähig ist, sein Temperament zu zügeln, und jedes Mal, wenn er verärgert ist, von seinen Generälen Harakiri verlangt.
• Ein Leibwächter der so erfahren ist, dass er bei einem Überraschungsangriff in aller Ruhe fünf Ninja in 10 Sekunden tötet, während der sechste um sein Leben rennt.
• Ein Bauer namens Mosuke, der wegläuft, um sich Hideyoshis Armee anzuschließen, nach Hause zurückkehrt und seine Familie ermordet und sein Haus in Flammen vorfindet. Er fällt auf die Knie und schreit aus Erleichterung darüber, dass die Familie nicht mehr da ist und er endlich ein Samurai-Krieger werden kann.
Viele Momente in „Kubi“ erinnern an Klassiker des Genres: Schlacht-Sequenzen im strömenden Regen lassen an Akira Kurosawas „Die Sieben Samurai“ denken, die oft kläglichen Versuche des rituellen Selbstmordes an Masaki Kobayashis „Harakiri“. Auch das Handlungselement von Doppelgängern eines Herrschers kennt man aus „Kagemusha – Der Schatten des Kriegers“, einem weiteren Kurosawa-Klassiker.
Fazit: Takeshi Kitano inszeniert in diesem Film wieder einmal extreme Brutalität, für manche Kritiker auf einem ästhetisch hohen Niveau. Angeblich will er damit die edlen Samurai-Epen demontieren. Jede/r muss selbst entscheiden, ob sie/er sich einen solchen Film antun will.