Über Aikido

Yoshigasaki Sensei

Begrenzungen

Die Wissenschaft ist durch ihre Objektivität begrenzt. Sie ist ein guter Weg, das Leben zu erforschen, aber sie hat ihre Grenzen.
Und natürlich hat auch die Religion ihre Grenzen. Denn in der Religion muss man glauben. Glaube ist also eine Grenze.
Und die Psychologie hat dieselben Grenzen wie die Wissenschaft.

Im Aikido wollen wir das Leben ohne allzu viel Grenzen erforschen. Deshalb praktizieren wir Aikido.

Techniken

Man muss auch die Bedeutung der Aikido-Techniken verstehen. Anders als im Sport, wo man die Technik erst lernt und dann im Wettkampf anwendet, sind Aikido-Techniken nicht dazu gedacht, in der Praxis angewendet zu werden.
Wenn man versucht, Aikido-Techniken in der Praxis anzuwenden, wird man wahrscheinlich enttäuscht sein. Und ich kenne tatsächlich Leute, die enttäuscht sind und mit Aikido aufhören. Es ist anders. Bei Aikido-Techniken basiert das Handeln nicht auf der Planung, sondern sollte spontan sein. Ohne zu wissen, was man tun soll, tut man etwas ganz natürlich. Nur so können Aikido-Techniken in der Praxis funktionieren.
Man muss lernen, sein Leben zu leben. Egal was man tut, man braucht Selbstvertrauen. Es geht darum, Selbstvertrauen zu gewinnen. Im Sport gewinnt man Selbstvertrauen durch Wettkämpfe. Das heisst, man wendet die Techniken an, und wenn es funktioniert, gewinnt man Selbstvertrauen. Aber Aikido-Techniken sind nicht so.
Selbstvertrauen muss man sich im Leben aneignen. Auch wenn man etwas plant, müssen die Dinge nicht unbedingt so laufen, wie man es geplant hat. Das bedeutet, dass das Handeln in jedem Moment auf der Wahrnehmung des Ganzen basiert. Ob man so handelt wie geplant oder anders, spielt keine Rolle. Man ist in jedem Fall frei von Planung und Gedanken. Wenn man so lebt und Selbstvertrauen gewinnt, ist das die effizienteste Lebensweise.
Das bedeutet, unser Handeln ist immer effizient und kraftvoll, und man bereut nichts. Und es ist harmonisch. Dann gewinnt man Vertrauen ins Aikido.