Velebit Aikido Sommerlehrgang

25.07. - 30.07.2025

Seminar in Velebit 07/2025

Gruppenfoto vom Sonntag



Velebit 2025

Auch dieses Jahr organisierte Aikido Društvo Zagreb wieder sein traditionelles internationales Sommerseminar und auch wieder in Baške Oštarije auf der Velebit-Hochebene.
Zum vierten Mal seit 2022 war Maurizio Volpe der Hauptlehrer. Weitere Übungseinheiten wurden geleitet von Bernhard Boll, Davide Rizzi, Joachim von Roth, Roberto dalla Valle, Michal Hajek und Ryan Jepson.
Insgesamt nahmen mehr als 50 Personen teil. Die meisten Aikidoka in Baške Oštarije sind Stammgäste aus Kroatien und Slowenien. Von nördlich der Alpen waren wieder Teilnehmer aus Nürnberg, Prag und Wien gekommen. Aus Italien kamen Gäste aus Turin, Vercelli, Thiene und Monfalcone, aus der Schweiz aus Sessa und Balerna. Es gab sogar einen Teilnehmer aus New York.

Freitag

Maurizio Volpe eröffnete am Freitagabend das Seminar. Nach Kenkōtaisō und Aikitaisō unterrichtete er ausführlich katadori ikkyō und nikyō. Ein wichtiges Detail dabei ist die Richtung, in welcher der Arm von Nage wegschwingt, um den Griff an der Schulter gut aufzunehmen und wieder zurückzulenken.

Auf dem Foto sieht man die Mattenfläche in dem grossen Zelt in der freien Natur und ahnt wie angenehm das Training an der frischen Luft sein kann. Möglicherweise sieht man auch, dass die Mattenfläche ganz leicht in Richtung Kamiza ansteigt, was bei manchen Übungen, wie z.B. kōhō tentō undō, einen gewissen Unterschied ausmachte. Aber bei Bedarf konnte man auch auf Isohypsen (von altgriechisch ἴσος ísos „gleich“ und ὕψος hypsos „Höhe, Anhöhe“ d.h. Linien gleicher Höhe) arbeiten, was einige Lehrer in den weiteren Trainings auch anregten.

Samstag

Der Samstag begann, wie auch alle folgenden Tage, am frühen Morgen um 7 Uhr mit Misogi. Da der Chronist nicht daran teilnehmen konnte, kann er leider auch keine Einzelheiten darüber berichten.
In der Lektion für Alle um 9:30 Uhr überreichte Maurizio zunächst Diplome an mehrere Teilnehmer. Marjan Kudrna erhielt den 6. Dan verliehen und es gab drei Mal Chūden und ein Mal Shodan. Herzliche Glückwünsche! Danach setzte Maurizio den Unterricht mit katadori sankyō und yonkyō fort.
Bernhard liess im folgenden Lehrertraining die traditionelle 1. Kata in Tachiwaza mit den Katamewaza-Techniken gegen Shomenuchi üben. Diese gibt es im "Ki-Aikido" nicht. Tōhei Sensei entwickelte stattdessen seine 30 Taigi, wohingegen Yoshigasaki Sensei später die 30 Tsuzukiwaza zusammenstellte. Allen drei Formen liegen unterschiedliche Konzepte zugrunde.
Achim präsentierte im Abendtraining zunächst Übungen zur Wahrnehmung des Ki im Körper, der Umgebung und im gesamten Raum. Es folgten Techniken zu katatedori und ryōtemochi, die mit einfachen, natürlichen Bewegungen ihre effektive Wirkung entfalteten.

Sonntag

Am Sonntagmorgen leitete Davide das Training für Alle. Er ging auf die Begriffe Kenkōtaisō (健康体操), Seitaihō (整体法), Shikkō (膝行) und Aikitaisō (合氣体操) ein. Speziell liess er den Übergang zwischen Seiza und Agura üben. Er nahm dann jeweils eine Übung aus Aikitaisō heraus und bat einzelne Teilnehmer, eine entsprechende Technik, in welcher diese Form angewendet wird, zu zeigen. Das war nicht immer einfach.
Im Lehrertraining liess Maurizio mit äusserster Präzision die ersten fünf Bewegungen aus der Tsuzukiwaza 29 Kumitachi üben. Den 5 Techniken der ursprünglichen Taigi 29 Kumitachi von Tōhei Sensei hat Yoshigasaki 4 weitere Techniken vorangestellt, welche die Technik kote uchi mit Kontrolle durch Nage (früher die erste, heute die fünfte) plausibel machen. So umfasst Tsuzukiwaza 29 insgesamt 9 Techniken.
Da ab Montag schlechteres Wetter angekündigt war, welches dann auch tatsächlich mit voller Wucht eintraf, wurde der freie Nachmittag für die Wanderung auf den Sonntagnachmittag verlegt.

Montag

Davide unterrichtete im Morgentraining für Alle Techniken aus Tsuzukiwaza 4 Ryōtedori, wiederum mit Bezug auf einzelne Elemente aus Aikitaisō.
Achim zeigte im Lehrertraining Beispiele für Maai, Präsenz und Wahrnehmung, dies sowohl "unbewaffnet" als auch mit Bokken. Danach liess er die Situation ein Bokken gegen zwei Angreifer mit Bokken üben.
Das Thema von Bernhard im Abendtraining war Aiki (合氣), was seiner Meinung nach der wichtigste Inhalt des Aikido ist. Er erwähnte auch Tōhei Senseis atomistische Definition von Ki sowie die neueren Erklärungsversuche über die Quantentheorie. Er liess katatedori- und ryōtemochi-Techniken mit und ohne Körperkontakt üben.

Dienstag

Im Training für Alle liess Maurizio die Tsuzukiwaza 8 Yokomenuchi aus dem Programm des ersten Dan üben. Am Ende seiner Lektion nahm er eine Chūden-Prüfung ab, welche ein sehr gutes Niveau zeigte.
Davide liess im Lehrertraining zunächst die restlichen Techniken aus Tsuzukiwaza 4 Ryōtedori üben. Dann liess der die Sequenz 11-12-13-14-15 aus Jo2 mit Bokken intensiv und raumgreifend studieren.
Im Abendtraining erklärte Achim mehrere Übungen zum Atmen im Liegen und zur Kontrolle von Uke mit Katamewaza am Boden. Aus Bokken 1 mit Partner liess er die Techniken 3 und 4 üben. Seine Lektion schloss er mit Zenpōnage und Kirikaeshi aus Tsuzukiwaza 20 Jonage ab.

Mittwoch

Bernhard ging im Lehrertraining auf die Konzepte von Kata (形), Taigi (体技) und Tsuzukiwaza (続き技) ein. Für letztere vermutete er einen konzeptionellen Zusammenhang mit Renzokuwaza (連続技). Dann liess er Tsuzukiwaza 30 Shinken üben. Hier streiten sich die Geister, ob Shinken als 真剣 oder als 心剣 geschrieben werden sollte. Das erste ist das "wahre Schwert", das zweite bedeutet "Schwert des Geistes". Angesichts der Tatsache, dass Shinken unter Tōhei Sensei eine Kata war (Hitoriwaza) ist die zweite Bedeutung plausibler. Dies wird auch durch die Erfahrung eines anderen Lehrers bestätigt, der daran erinnerte, dass das Einzigartige an der Hitoriwaza-Form die komplette Perzeption des Ki und des Geistes war. Yoshigasaki Sensei hat aus der Übung ein Kumitachi gemacht; es fehlt allerdings das Renzoku-Element, so dass Tsuzukiwaza 30 immer noch eher eine Kata ist.
Den Abschluss des Seminars bildete die Lektion mit Maurizio, der zunächst Ryōtemochi Zenpōnage und Kirikaeshi üben liess und dann Tsuzukiwaza 21 Tantōdori 1 unterrichtete.
Am Ende dankte Marjan allen Lehrern, Teilnehmern und Teilnehmerinnen für ihren Einsatz. Im nächsten Jahr wird das Seminar anlässlich des 20jährigen Jubiläums einen Tag länger dauern und durch einen weiteren bekannten hochkarätigen Lehrer ergänzt.

Weitere Details zum Sommerseminar 2025 in Velebit finden sich auf  .

Seminar in Velebit 07/2025

Gruppenfoto der Frauen


Weitere Fotos

x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x

Vielen Dank an die Fotografen für die Fotos.