Balerna Oktober 2023

Seminar mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll

Balerna

Von Freitag 13. Oktober bis Sonntag 15. Oktober 2023 fand in Balerna das vierte Aikido Seminar in diesem Jahr statt, dieses Mal wieder mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll als Lehrer.
Die Teilnehmer waren zahlreich angereist, die meisten aus dem Piemont und aus der Lombardei, Corrado aus Bologna, Michal aus Prag, Christian und Claudia aus Nürnberg und Ryan aus Wien. Ein Teilnehmer hatte wieder seinen Hund dabei, welcher von der Bühne der Turnhalle aus das Geschehen in Ruhe betrachten konnte.

Freitagabend

Maurizio begann am Freitagabend mit Kenkotaiso und Stretching sowie einer Reihe von Ki-Tests und erklärte dabei Sinn und Zweck dieser Tests. Einige Test wie z.B. der unbeugsame Arm wurden von Yoshigasaki aus dem Programm genommen. Sie wurden nicht selten zur Selbstdarstellung benutzt und waren daher kontrapoduktiv. Wenn man sie aber mit einer vernünftigen Einstellung ausführt, sind auch diese Test im Aikidounterricht wieder sinnvoll.
Einige Techniken wie z.B. Katatedori Kokyunage und Ushiro Katatedori Uragaeshi betrachtete er dann unter den Aspekten der Änderung der Form und der Änderung der Position sowie der Änderung der Einstellung (change mind, cambiare mente).
Nach dem kurzweiligen Training auf der Matte schloss sich ein gemeinsames Pizzaessen auf der Bühne der Halle an, das von der Associazione Ticinese Ki Aikido Balerna gesponsert war.

Samstagmorgen I

Bernhard begann am Samstagmorgen mit Kenkotaiso, Ki Musubi und Stretching.
Er hatte sich die Wiederholung der Techniken mit Shihonage vorgenommen.
Die Angriffe waren also Katatedori (3. Kyu), Ryotemochi (1. Dan), Ushiro Ryotedori, Ushiro Katatedori Kubishime (1. Dan bzw. 3. Dan), Yokomenuchi (3. Kyu, 1. Dan, 3. Dan) sowie Futarigake Ryotedori (3. Dan).
Dabei liessen sich einige Aspekte bearbeiten, auf die beim Shihonage, ob irimi oder tenshin, geachtet werden sollte.

Samstagmorgen II

Maurizio leitete die zweite Übungseinheit am Vormittag. Er begann mit einigen Varianten von Ki-Tests. Dann wandte er sich der Tsuzukiwaza 25, Jo 1 mit Bokken, zu. Er erklärte sehr verständlich die einzelnen Situationen und deren logische Abfolge.

In der Mittagspause ging der Grossteil der Teilnehmer ins Grotto del Mulino zum Essen. Einige hatten sich ihre Verpflegung mitgebracht und nutzten das schöne Wetter zu einem Picknick im Freien.

Samstagnachmittag I

Bernhard setzte am Samstagnachmittag die Reihe der Techniken mit Shihonage fort. Die Angriffe waren Ryotedori Handachi (1. Kyu), nochmals Yokomenuchi, Tanto Yokomenuchi (1. Dan), Tanto Ushiro Katatedori Kubishime (2. Dan), und Bokken Yokomenuchi (2. Dan). Als Ergänzung durften die Teilnehmer eine Technik üben, die nicht mehr im Standardprogramm unseres Aikido vorkommt: Munetori Shihonage. Wenn Nage die Technik korrekt ausführt, ist sie überzeugend und wirksam.

Samstagnachmittag II

Maurizio unterrichte in zweiten Teil des Nachmittags Jo 1 gegen Bokken zu Ende.
Viele Teilnehmer verabschiedeten sich und fuhren nach Hause. Die Gruppe von nördlich der Alpen war bei Govert in Stabio untergekommen und feierte dort eine Party. Andere hatten Zimmer im Ristorante Stazione in Balerna gebucht. Dort fand auch das gemeinsame Abendessen statt. Die römische Küche schmeckte ausgezeichnet und das Ambiente war sehr ansprechend.

Sonntagmorgen

Der Sonntagmorgen begann mit einer kleinen Verwirrung. Auf dem italienischen Flyer, der auch an die Eingangstüre der Halle geklebt war, war der Beginn auf 9:30 Uhr festgelegt. Die deutsche und die englische Version sprachen dagegen von 9:00 Uhr. Einige der Gäste wurden dadurch grundlos zu etwas Hektik gedrängt. Aber so blieb für Bernhard etwas mehr Zeit, um schon einmal ein Drittel der Matten abbzubauen. Am Sonntag waren weniger Teilnehmer auf der Matte und der Abbau am Ende des Seminars gestaltete sich einfacher.

Sonntagmorgen I

Bernhard begann mit Kenkotaiso und Stretching. Es folgten wieder Techniken mit Shihonage. Bei Shomenuchi (2. Dan) stellte sich die Frage des Unterschieds zum Yokomenuchi. Die Teilnehmer konnten drei Situationen nennen, in denen ein Shihonage bei Shomenuchi sinnvoll ist. Nach der Wiederholung von Bokken Yokomenuchi folgte Jodori Yokomenuchi und auch hier gab die Frage, was wohl der Unterschied in den Ausführungen sei. Maurizio schlug ein tiefergelegtes Eintreten von Nage in den Schlag mit dem Jo vor, um eine erwartbare realistische Reaktion von Uke zu entschärfen. Als letztes Technik wurde Jonage Ryotemochi geübt. Hier ist ein direkter Eingang in die Technik gewünscht, damit sie nicht allzu gespielt wirkt.

Sonntagmorgen II

Maurizio unterrichtete im zweiten Teil Jo2 gegen Bokken und erklärte nochmals die Unterschiede zu Jo1 mit Bokken in der Abfolge 3-4.
Dann zeigte er die Versionen Bokken mit Jo 1 und Bokken mit Jo 2 wie sie in der Prüfung zum 3. Dan vorkommen und präzisierte die Aufgabe des Bokkens in diesen Abläufen.
Zum Schluss liess er diese Formen einzeln vorführen.

Das Seminar endete pünktlich um 12 Uhr. Nach dem Abbau der Matten und dem Aufräumen der Halle strebten die meisten schnell nach Hause. Maurizio, Andrea, Corrado, Bernhard und Yvette gingen ins Grotto del Mulino. Beim Essen bot sich die Gelegenheit noch einmal aufs Seminar zurück zu blicken und einige Themen zu vertiefen.
Es ist immer wieder schön, Aikidoka, die man seit langem kennt, auf Seminaren zu treffen und mit ihnen die Freude am Aikido zu teilen. Vielen Dank an alle Teilnehmer, die teilweise von weither gekommen sind. Vielen Dank auch an Yvette, die wie immer viel Arbeit in die aufwändige Organisation gesteckt hat. Sie konnte dieses Mal nicht mittrainieren, da sie sich vor einigen Wochen eine Fraktur am linken Handgelenk zugezogen hatte, allerdings nicht im Aikido.

Vom 3. bis 5. November findet der Herbstlehrgang in Prag mit Bernhard statt. Vom 10. bis 13. November sind Maurizio und Bernhard in Trebur. Am 25. und 26. November ist Maurizio in Valencia. Am 16. und 17. Dezember sehen wir uns in Vercelli beim Lehrgang mit Maurizio und Mario Peloni.


Gruppenfoto

Seminar in Balerna 10/2023

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Fotos: Bernhard, Ryan, Yvette, Christian