Seminar mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll
Am Samstag dem 11.3.2023 fand in Balerna schon das dritte Aikido Seminar in diesem Jahr statt, dieses Mal mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll als Lehrer.
Die Teilnehmer waren zahlreich angereist, die meisten aus dem Piemont und aus der Lombardei, Corrado aus Bologna, Michal aus Prag, Christian aus Nürnberg und Ryan aus Wien. Ein Teilnehmer hatte sogar seinen Hund dabei, welcher von der Bühne der Turnhalle aus das Geschehen in Ruhe betrachten konnte.
Bernhard begann am Morgen mit Kenkotaiso und Stretching sowie einigen Aikitaiso Übungen.
Er hatte sich die Wiederholung der Katame Waza Techniken Ikkyo bis Yonkyo vorgenommen.
Um passende Übungspaare zu bilden, bat Bernhard zunächst die Teilnehmer sich nach Graduierung aufstellen. Dann teilte er die Reihe in der Mitte und ordnete den höchsten Grad der zweiten Gruppe dem höchsten Grad der ersten Gruppe zu, usw. So hatten die weniger erfahrenen Aikidoka jeweils immer einen erfahrenen Partner von dem sie profitieren konnten. Die höheren Grade mussten sich anstrengen, die Übungen so auszuführen, dass sie gut von ihren Übungspartnern verstanden werden konnten.
Die zu übenden Techniken entnahm er dem Kyu Prüfungsprogramm und den Prüfungen zum dritten und zum vierten Dan. Zusätzlich brachte er Varianten der Angriffsformen, welche im Ki Aikido nicht mehr geübt werden.
Maurizio leitete die zweite Übungseinheit am Vormittag. Er begann mit Jo Kenkotaiso und Aikitaiso. Dann wandte er sich den Übungen aus Jo mit Bokken zu. Er erklärte die Abfolge der Techniken von Anfang an und erklärte insbesondere die Varianten in den ausführlichen Formen der beiden Tsuzukiwaza 25 und 26. Er achtete auch darauf, dass für die Übungen immer genug Zeit zur Verfügung stand, damit die Teilnehmer die Formen gut ausarbeiten konnten.
Maurizio wies darauf hin, dass es seines Erachtens kontraproduktiv ist, wenn manche Lehrer meinen, sie müssten etwas ganz Eigenes im Aikido entwickeln, um sich von Anderen abgrenzen zu können. Wir sollten die gemeinsame Basis pflegen und vertiefen. Auf diese Weise entfalteten sich die positiven Auswirkungen des Aikido.
In der Mittagspause ging der Grossteil der Teilnehmer ins Grotto del Mulino zum Essen. Einige hatten sich ihre Verpflegung mitgebracht und nutzten das schöne Wetter zu einem Picknick im Schatten von grossen, alten Bäumen. Auf dem Weg zum Grotto war leider festzustellen, das die Breggia sehr wenig Wasser führte, es wird Zeit dass es wieder einmal ausdauernd regnet.
Am Nachmittag setzten Bernhard und Maurizio ihr Programm fort. Auf der Matte ging es rund und die Teilnehmer kamen, auch wegen der starken Sonneneinstrahlung durch die hohe Glaswand, sogar ins Schwitzen.
Der Unterricht endete um 18 Uhr und es folgten zwei Danprüfungen.
Fabio trat als Erster zur Prüfung zum dritten Dan an. Seine Uke waren Vincenzo, Stefano, Laura e Paolo. Das Programm für den dritten Dan ist umfangreich. Fabio absolvierte es in Ruhe, mit Präzision und gutem Überblick. Seine Uke meisterten ihre Aufgaben sehr gut und kamen dennoch teilweise gehörig ins Schwitzen. Das Randori gegen vier Angreifer gestaltet er sehr dynamisch.
Herzliche Glückwünsche zum dritten Dan!
Danach war Michal an der Reihe. Seine Uke waren Tina, Ryan, Matteo und Andrea. Zuerst zeigte er die gesamten Hitoriwaza Übungen in gutem Rhytmus, guter Haltung und klarer Stimme. Die Tsuzukiwaza Katadori Menuchi präsentierte er mit zwei Angreifern. Es folgten Kumitachi und Shinken. Auch sein Randori nach Jodori war sehr dynamisch, er zeigte Technikvarianten mit und ohne Jo.
Herzliche Glückwünsche zum vierten Dan!
Das Seminar verlief wieder sehr harmonisch und alle hatten viel Spass beim Üben und auch ausserhalb der Matte. Danke an alle Teilnehmer fürs Kommen und die Hilfe beim Abbauen der Matten. Wir sehen uns demnächst wieder in Novara beim Gedenklehrgang für Gianni.
Fotos: Yvette Voumard, Domenico Saida, Francesco Ingemi