Berichte

Maurizio Volpe unterrichtete hauptsächlich Teile des Prüfungsprogramms für den zweiten Dan. Zu Beginn der Unterrichtseinheiten ging er auch tiefer auf einzelne Übungen von Kenkotaiso und Aikitaiso ein und liess grundlegende Ki-Tests wiederholen und üben. Jonnes und Liliana durften dann die im Unterricht behandelten Tsuzukiwaza jeweils vorführen.
Mit der Frage "Was machen wir?" schlug Maurizio einen grossen Bogen von Morihei Ueshiba über Koichi Tohei zu Kenjiro Yoshigasaki. Während Ueshiba wenig auf der Matte gesprochen haben soll und die Schüler die Übungen einfach sehr häufig ausführen liess, änderte sich dies mit Tohei. Dieser erklärte und sprach viel in seinen Seminaren. Das führte sogar dazu, dass manche Teilnehmer enttäuscht waren, dass so wenig körperlich geübt wurde. Die Tradition der ausführlichen Erklärungen führte Yoshigasaki fort und bezeichnete die Theorie als eine Hilfe zu Weiterentwicklung des Aikido.
Aikido sei bekanntlich weder ein Sport, noch Selbstverteidigung oder Wettkampf. Die Interaktionen auf der Matte dienten in erster Linie dem Ziel, das Ki weiter zu entwickeln.
Auch zum Sinn von Seminaren und der Rolle der Lehrer äusserte er sich. Es gehe nicht darum, ein berühmter Lehrer zu sein, dessen Bedeutung möglicherweise an der Zahl seiner Schüler gemessen werde. Ein Lehrer möge den Aikidoka eine Hilfe sein, um die Übungen besser auszuführen und zu verstehen.
Interessanterweise trafen sich auf der Matte in Thiene auch Aikidoka, die sich seit 10 oder noch mehr Jahren nicht mehr gesehen hatten. Sogar Maurizio Frezza, der Vater des Ki Aikido in der Region, nahm am Samstag am Training teil. Er erwähnte, dass er gerade im Alter von 65 Jahren Opa geworden sei, und zog eine Flasche Prosecco aus der Tasche. So konnte man in kleinerer Runde auf diesen erfreuliche Anlass anstossen.

Das Wetter an diesem Wochenende war etwas trübe, so dass man von der Gegend nicht allzu viel zu sehen bekam. Das gesellige Beisammensein spielte sich also in den Restaurants ab. Am Freitagabend ging es ins Ristorante Pizzeria Al Molino in Malo, etwa 6 km vom Dojo entfernt. Am Samstagabend war das Ziel das Ristorante Calvenere in Calvene, etwa 16 km vom Dojo entfernt. Es ist eine neue Anlage, modern und nach den Regeln der Baubiologie errichtet. Eine kurvenreiche, teilweise enge Strasse führt steil vom Dorf Calvene 500 Höhenmeter weiter hinauf, von wo man bei gutem Wetter bis in die 70 km entfernte Lagune von Venedig sehen kann.