Nürnberg

8.7. - 10.7.2022
Bernhard Boll

Seminar in Nürnberg, Juli 2022

Vom 8. bis 10. Juli 2022 fand im Dojo von Christian Veith in Nürnberg das alljährliche Sommerseminar statt.

Seminar Nürnberd 2022

Freitag

Der Freitagabend begann mit der Überreichung der Urkunde für JODEN an Ryan aus Wien. Das Training startet mit der ausführlichen Wiederholung aller Hitoriwaza Bokken Übungen, wie sie im Programm bis zum 1. Kyu vorkommen. Manja aus Wien zeigte dann die Tsuzukiwaza 23 (Bokkendori). Das Element Shomenuchi Kokyunage wurde dann von allen Teilnehmern geübt und verfeinert. Besonders für die Kyu-Grade auf der Matte folgte die Tsuzukiwaza 3 (Ryotemochi). Wenn Ryotemochi etwas realistisch aufgefasst wird, helfen ganz bestimmte Haltung von Hand, Handgelenk und Unterarm, um die Techniken fliessend und harmonisch ausführen zu können.

Seminar Nürnberg 2022

Samstag Vormittag

Am Samstag waren noch weitere Teilnehmer hinzugekommen. Sie kamen aus Nürnberg, Trebur, Hechingen, Wien, Prag und Balerna. Dabei stellt das Dojo Hechingen mit 6 Aikidoka die grösste Gruppe (Waldemar, Stefan, Hamza, Anna, Michail und Jonas). Auch Waldemar und Stefan aus Hechingen erhielten als Erstes ihre Urkunden zum NIDAN. Das Training begann mit Misogi, welches von Michal aus Prag geleitet wurde. Nach der Ki Atmung im Stehen folgten die Formen von Ki Musubi, die er klar und langanhaltend zeigte. Den Abschluss bildete ein intensives Bokken Misogi.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Hamza leitete die erste Kenkotaiso, Claudia aus Nürnberg die zweite und Manja zeigte die Tsuzukiwaza 22 (Tantodori 2).
Ein Drittel der Teilnehmer waren zweite Dane, deswegen stand als Nächstes die Tsuzukiwaza 5 (Ryokatadori) auf dem Programm. Da Uke den Dogi von vorne an beiden Schultern fasst, entsteht ein guter Kontakt zu Nage. Mit diesen Voraussetzungen kann Nage gut führen und Uke schön werfen, was sehr viel Spass macht.
Danach zeigte Manja die Tsuzukiwaza 6 (Ushirodori). Bernhard liess daraus die fünfte Technik üben, Hagaijime Kokyunage. Wenn Nage zulässt, dass Uke sehr fest zufassen kann, wird es schwierig, sich aus dieser Klammer zu befreien.

Seminar in Nürnberg, Juli 2022

Samstag Nachmittag

Zu Beginn des Nachmittagstrainings durfte Manja wieder etwas vorführen, dieses Mal die Tsuzukiwaza 15 (Ushiro Ryokatadori). Danach gab es wieder Stoff für die zweiten Dane: Tsuzukiwaza 9 (Tsuki und Keri).
Die letzten vier Techniken von Tsuzukiwaza 9 sind Fusstritte, Maegeri und Mawashigeri. Das ist für Aikido etwas ungewöhnlich. Bei drei von diesen Techniken wird das Bein von Uke blockiert. Dann muss Uke genügend Zeit haben, um sich in eine Form zu bringen, aus welcher er/sie gut wegrollen kann. Das sind Situationen, in denen Verletzungen passieren können.
Wegen der bevorstehenden Prüfungen nahm Bernhard etwas Pace aus dem Training und liess die Teilnehmer in Ruhe und entspannter Atmosphäre alle Hitoriwaza Formen von Jo 1, Jo 2, Bokken 1 und Bokken 2 üben. Auch die Kyugrade waren fit in diesen Formen. Sie wurden in den letzten beiden Jahren häufig geübt, wenn wegen Covid kein Kontakttraining praktiziert werden konnte.
Jetzt wurde es ernst. Hamza und Claudia traten zur CHUDEN Prüfung an. Sie waren gut vorbereitet und bestanden sie ohne Probleme. Danach stellte sich Manjy der NIDAN Prüfung. Als Uke fungierten Hamza und Stefan aus Hechingen, Claudia aus Nürnberg, Michal aus Prag und Ryan aus Wien. Da Manja sich in fortgeschrittenen anderen Umständen befand, achteten die Uke besonders darauf, gut anzugreifen. Daraus ergaben sich sehr harmonische Bewegungen, so dass es eine Freude war, den Ausführungen zuzuschauen. Man sah förmlich das Ki fliessen. Natürlich bestand auch Manja ihre Prüfung mit Bravour.

Zum Ausklang liess Bernhard dann drei lange und verschlungene Formen von Ikkyo, Koteoroshi und Shihonage für den Angriff Ushiro Ryotekubidori üben.
Der Abend klang gemeinsam im Biergarten aus.

Sonntag

Der Sonntag begann mit Kenkotaiso, Stretching und Übungen zum Shikko. Anlässlich von Tsuzukiwaza 14 (Suwariwaza Ryotedori) und besonders wegen des seltsamen Angriffs in den ersten vier Techniken, der möglicherweise für Samurai nicht ungewöhnlich war, begann Bernhard mit einem Exkurs über die Geschichte der Samurai, welche hier im BLOG nachgelesen werden kann. So liess sich die Tsuzukiwaza noch intensiver üben.

Nach einer kurzen Pause bat Bernhard Michal, die AEIOU Atmung zu zeigen. Michal erklärte die Bewegungen und betonte, dass das Wesentliche an der Übung die Vibrationen sind, welche durch die verschiedenen Vokale erzeugt werden.
Darauf führten Christian und Michal die Tsuzukiwaza 17 (Katadori Menuchi) vor. Daraus liess Bernhard die beiden Techniken Udemawashi und Kokyunage Hachinoji üben, welche eine gute Gelegenheit bieten, fliessende Formen zu praktizieren und zu internalisieren. Als letztes Thema folgte Bokken und Jo 1 wie es in der Prüfung zum dritten Dan vorgesehen ist. Die Hauptrolle spielt hier die Person mit dem Bokken und es ist zu klären, was genau sie demonstrieren können soll. Die Zeit reichte zum intensiven Üben bis zu Nummer 13.
Ryan und Stefan führten dann die gesamte Tsuzukiwaza 17 vor.

Zum Abschluss des Lehrgangs gab es eine köstliche Gemüsesuppe nach thailändischer Art, die Claudia zubereitet hatte – und natürlich noch viele andere leckere Sachen.
Die Teilnehmer packten dann ihre Sachen und machten sich auf den Heimweg. Einige von ihnen werden sich Mitte August beim Seminar in Baske Ostarije, Velebit (HR) wieder sehen. In Deutschland steht dann Ende September das Seminar mit Maurizio und Bernhard in Trebur auf dem Programm.