Balerna

30.04.2022
Maurizio Volpe und Bernhard Boll

Seminar in Balerna, April 2022

Die ATKA (Associazione Ticinese Ki Aikido) Balerna hatte für den letzten Samstag im April 2022 zu einem Seminar mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll eingeladen. Die Teilnehmer kamen u.a. vom gastgebenden Dojo Balerna, aus Norditalien aus den Dojos Thiene, Bologna, Mailand, Vercelli, Arona, Santhià und Novara, aus Österreich (Wien), aus Tschechien (Prag) und aus Deutschland (Nürnberg).

Seminar Balerna

Den Anfang

übernahm Bernhard. Er präsentierte seine Überlegungen zu dem Thema "Randori in der Prüfung zum 2. Kyu". Was ist der Sinn dieses Randori auf dieser Entwicklungsstufe, in welchem nur eine Person angreift (hitorigake) und welche Strategien und Techniken lassen sich anwenden. Sinnvollerweise lässt man mit shomenuchi, yokomenuchi und tsuki angreifen. Die jeweiligen Techniken aus dem Programm bis zum 2. Kyu liess er einzeln üben und verfeinern. Am Ende durfte jede/r Teilnehmer/in sich in diesem Randori versuchen. Die Angreifer stellten sich dafür brav hintereinander in Reihe auf (so wie die Satsuma Samurai in einer Episode der jidaigeki-Serie Nemuri Kyoshiro, siehe unten) und lancierten jeweils den Angriff ihrer Wahl.

Weiter

ging es dann mit Maurizio. Er begann mit Ki Musubi. Die Sporthalle in Balerna ist sehr hoch und geräumig, die Fenster waren alle geöffnet und die Luft war frisch und sauber. So konnte die Teilnehmer ohne Bedenken wegen einer eventuellen Kontamination die Atemübungen praktizieren.
Danach erklärte Maurizio sehr ausführlich die ersten Techniken der Tsuzukiwaza 9 (tsuki) aus dem Programm des dritten Dans und liess auch eine Reihe von Varianten üben.
In der Mittagspause gingen die meisten Teilnehmer wieder zu Fuss bei gutem Wetter zum Grotto di Mulino im Naturpark Breggia-Schluchten. Als Hauptmenü gab es dieses Mal Risotto. Einige Teilnehmer verpflegten sich selbst und machten ein Picknick an dem kleinen See der Breggia, der wegen der langen Trockenheit immer noch wenig Wasser führte.

Seminar in Balerna, April 2022

Am Nachmittag verfolgte Bernhard weiter sein Thema Randori. Dieses Mal liess er zunächst die geeigneten Techniken aus Tsuzukiwaza 20 (Jonage) einzeln üben: Kokyunage irimi, zenponage und ashi sukui. Michal und Christian zeigten dann jeweils ein Randori mit Jonage, übungshalber allerdings mit nur 3 Uke.
Danach zeigte Bernhard nikyo, koteoroshi I und koteoroshi II aus Jonage und liess sie üben.
Im letzten Teil des Lehrgangs unterrichtete Maurizio douchi, tsuki und shomenuchi aus Tsuzukiwaza 29 (kumitachi). Wenn man sie genauer studiert und die vielfältigen Möglichkeiten bei der Ausführung entdeckt sind diese Techniken sehr anspruchsvoll. Deshalb erklärte Maurizio viele Details und liess sie üben.

Am Ende des Seminars dankte Yvette den beiden Lehrern für den Unterricht und den Teilnehmern für ihr Kommen. Das nächste Seminar in Balerna findet vom 14. bis 16. Oktober 2022 statt. Der Sommerlehrgang in Bosco Gurin fällt auch dieses Jahr wieder aus. Als Nächstes gibt es die Seminare in Thiene (25./26. Juni 2022) mit Maurizio und den Sommerlehrgang in Velebit (12. - 18. August 2022).

Seminar in Balerna, April 2022

Fotos: Domenico, Bernhard



Den Gürtel flach binden

Die Teilnehmer von der Alpennordseite übernachteten bei Govert und fuhren am Sonntag zurück. Daher war am Sonntagmorgen noch Gelegenheit zu einem Workshop im kleinen Dojo in Stabio. Gemeinsam studierte man Tsuzukiwaza 4 (ryotedori), besonderes unter dem Aspekt, wie Uke kollisionsfrei geführt werden kann.
Am Ende zeigte Michal, wie man den Gürtel auf eine sehr flache Weise binden kann. Soundtrack: Kuroda Bushi.



Satsuma Mehrpersonenangriff

In der Episode "Manji giri" (fylfot swordplay, 1969) über Nemuri Kyoshiro, dem "Samurai mit den schläfrigen Augen", muss sich dieser einem Mehrpersonenangriff der Satsuma Samurai stellen. Diese greifen aus Gründen der Ehre nicht gleichzeitig an, sondern immer nur einzeln und schön der Reihe nach. Der beste Kämpfer greift als Letzter an. So soll der Gegner müde werden und schliesslich erle(di)gt werden können.
Die Kampfszenen sind recht brutal, so wie es in den jidaigeki-Filmen der 1960er Jahre üblich war. Die Szenen im Mittelteil des Clips sind auf doppelte Geschwindigkeit beschleunigt.