Balerna Februar 2020
Seminar mit Maurizio Volpe und Gianni Gioconto
Samstag
Bei sonnigem Wetter und angenehmen, milden Temperaturen begann am Samstag, 15.2.2020, nachmittags um 15 Uhr das traditionelle Seminar mit Maurizio Volpe und Gianni Gioconto aus Novara. Seit 2010 ist es ein fester Bestandteil des Jahresprogramms beim Aikido Balerna, und seit 2017 unterrichtet Gianni Gioconto mit Maurizio an diesem Ereignis.
Obwohl zu Beginn des Jahres 2020 die Lehrgangsdichte in Norditalien sehr hoch ist, waren viele Aikidoka auch von dort angereist. Die Gäste kamen von den Dojos in Vercelli (I), Novara (I), Stabio (CH), Sessa (CH), und sogar aus dem Norden war eine fünfköpfige Gruppe vom befreundeten Dojo in Ronchamp (F) gekommen.
Maurizio begann das Seminar mit Ki Musubi, Kenkotaiso und Aikitaiso. Dann folgten einige Techniken aus dem Programm des 2. Kyu wie shomenuchi in suwariwaza und in tachiwaza. Den Hauptteil nahm die Tsuzukiwaza 18 (yokomenuchi) ein, diese wird für den 3. Dan verlangt. Am Ende der Lektion durften Fabio, Samuele und Christoph diese Tsuzukiwaza jeweils vorführen, so dass auch die anderen Teilnehmer die Gesamtkomposition noch einmal auf sich wirken lassen konnten.
Gianni übernahm nach einer kurzen Pause die Leitung und liess zuerst das komplette Basisprogramm für den Jo üben: Jo Kenkotaiso, Jo Aikitaiso und Jo gegen Jo. Es folgten Jodori tsukikaeshi und Jodori zenponage. Den Abschluss bildete dann Jonage irimi. Die Techniken wurden genau erklärt und Gianni legte grossen Wert darauf, die Bewegungen möglichst einfach und unkompliziert ausführen zu lassen.
Fast alle Teilnehmer blieben zum gemeinsamen Abendessen in der Sporthalle. Dieses wurde vom Dojo Aikido Balerna gestiftet. Einige Aikidoka von ausserhalb hatten auch selbst Leckereien mitgebracht, die gerne und mit Genuss goutiert wurden. Nach dem ausgedehnten Mahl mit Salami, Farro, Frühlingsrollen und Riesenpizzen, sowie Limonenkuchen, Baklava und Chiacchiere löste sich die fröhliche Runde kurz nach 21 Uhr auf. Die Halle und die Umkleideräume wurden aufgeräumt verlassen, um den Putzfrauen, die für uns am Sonntagmorgen zu früher Stunde alles reinigen, die Arbeit zu erleichtern.
Fotos vom Seminar
Sonntag
Am Sonntagvormittag begann Gianni mit dem Unterricht. Er zeigte die Techniken der Tsuzukiwaza 10 (taninzugake). Manche Techniken zerlegte er in elementare Bestandteile und erklärte, wie sich beliebte Fehler durch das richtige Konzept und einfache Bewegungen vermeiden lassen. Für die Anwärter auf den 3. Dan war das sehr hilfreich, die höheren Dangrade konnten ihre Ausführungsweise verbessern und selbst für jene, die noch nicht so lange Aikido betreiben, waren die Techniken gut verständlich.
Die zweite Hälfte des Vormittags übernahm wieder Maurizio. Er begann mit den ersten drei Techniken aus Tsuzukiwaza 9 (tsuki & keri). Bei tsuki koteroshi tenshin zeigte er den Unterschied zwischen tenkan, dem alten Konzept, und tenshin, dem neueren Konzept von Yoshigaski Sensei. Während tenkan eher eine mechanische Drehung ist, bedeutet tenshin eine gänzlich andere Relation zwischen Uke und Nage.
Da es einige Teilnehmer auf der Matte gab, die sich auf den 2. Kyu vorbereiten, nahm er sich danach katadori ikkyo bis yonkyo vor. Es wurde deutlich, warum ikkyo nicht alle Situationen abdeckt. Je nach Verhalten von uke ist es notwendig, nikyo, sankyo oder yonkyo anzuwenden.
Nach 420 Minuten lehrreichem Unterricht in heiterer Atmosphäre endete das Seminar dann um 12 Uhr. Mit Hilfe aller Teilnehmer waren die Matten und alle Tische und Bänke schnell weggeräumt und die Halle war wieder frei für den Schulunterricht am Montagmorgen.
Eine grosse Gruppe ging noch zusammen zum Mittagessen ins Grotto del Mulino. Gegen 14 Uhr machten sich die Freunde aus Frankreich und aus Italien dann wieder auf den Heimweg. Wir freuen uns auf den nächsten Lehrgang!