
Feierabend
Der Samurai kommt von der Arbeit im Warenlager des Clans nach Hause. Wir lernen seine alte Mutter kennen - sie hat Alzheimer - und seine kleinen Töchter.
たそがれ清兵衛
Twilight Samurai
Der Samurai der Dämmerung
Der Samurai kommt von der Arbeit im Warenlager des Clans nach Hause. Wir lernen seine alte Mutter kennen - sie hat Alzheimer - und seine kleinen Töchter.
Die Tochter lernt neuerdings auch Literatur in der Schule (Konfuzius), nicht nur Kochen und Stricken.
Wer geschickt genug ist, kann auch mit nicht tödlichen Waffen kämpfen und so den Konflikt deeskalieren.
Deutscher Titel Samurai der Dämmerung
Originaltitel Tasogare Seibei
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 2002
Länge 129 Minuten
Stab
Regie: Yōji Yamada
Drehbuch: Yōji Yamada
Besetzung
Hiroyuki Sanada: Seibei Iguchi
Rie Miyazawa: Tomoe Iinuma
Die Handlung spielt gegen Ende der Tokugawa-Zeit, genannt Bakumatsu, kurz bevor die Ära der Samurai durch die Meiji-Restauration ihr Ende findet. Die Geschichte wird rückblickend aus der Perspektive der Tochter Ito erzählt. Ihre Mutter stirbt an Schwindsucht, als Ito fünf Jahre alt ist. Ihr Vater Seibei Iguchi ist ein niederrangiger Samurai und versucht, die Familie allein durchzubringen, dazu gehören neben Ito ihre ältere Schwester Kayano und Seibeis verwirrte Mutter. Seibei arbeitet als Schreiber im Speicheramt des Fürsten, dazu bestellt er allein seine Felder und baut für einen Zusatzverdienst Grillenkäfige. Um seine Frau standesgemäss begraben zu können, musste er seine „Seele“, sein Katana, verkaufen. Wenn seine Arbeit als Schreiber in der Abenddämmerung endet, geht er sofort nach Hause, anstatt mit den anderen Samurai in ein Wirtshaus, deshalb nennen sie ihn spöttisch „Mann der Dämmerung“.
Seibei gelingt es nicht, seinen Körper und seine Kleidung in Ordnung zu halten und fällt dem Fürsten bei einem Besuch unangenehm durch seinen Körpergeruch auf. Sein Familienoberhaupt will ihn deshalb zu einer Heirat drängen, aber Seibei weigert sich. Er begegnet seinem alten Freund Michinojo Iinuma, der ihm erzählt, dass seine Schwester Tomoe als geschiedene Frau zur Familie zurückgekehrt ist, nachdem sich ihr Mann Toyotaro Koda als Säufer und Schläger herausgestellt hat. Tomoe besucht die Familie Iguchi, spielt mit den Kindern und wird sogar von Seibeis Mutter erkannt, die sonst niemanden mehr erkennt. Am Abend geleitet Seibei sie zurück nach Hause, doch dort treffen sie ihren betrunkenen geschiedenen Mann an, der Tomoes Bruder bedroht. Seibei greift ein und bietet Koda ein Duell an, das dieser zu Seibeis Überraschung schon für den nächsten Tag ansetzt.
Da er kein Katana mehr besitzt und Duelle auf Leben und Tod ausserdem verboten sind, tritt er zum Duell mit einem Holzknüppel an, überrascht durch ausserordentliche Kampfkunst und besiegt Koda. Danach kommt Tomoe fast täglich zu Besuch, hilft im Haushalt und kümmert sich um die Kinder. Als ihr Bruder Seibei gegenüber andeutet, dass sie ihn gerne heiraten würde, lehnt er jedoch ab. Er hat Angst, dass Tomoe mit seiner Armut und seinem mangelnden Ehrgeiz genauso wenig umgehen kann wie seine erste Frau. Tomoe stellt ihre Besuche daraufhin ein.
In der Zwischenzeit ist der Fürst gestorben und um seine Nachfolge gibt es Machtkämpfe. Der neue Fürst will die Anhänger des alten aus dem Weg schaffen und den Schwertkämpfer Zenemon Yogo zum Seppuku zwingen. Doch der verschanzt sich in seinem Haus und will sich nur einem Duell stellen. Der Clan erinnert sich an Seibeis erfolgreiches Duell mit Koda und bringt in Erfahrung, dass Seibei bei einem Meister den Kampf mit dem Kurzschwert gelernt hat, das für einen Hauskampf besonders geeignet ist. Ihm wird trotz seines Widerstands befohlen, sich der Sache anzunehmen.
Tatsächlich hat Seibei nicht die geringste Lust, zu töten oder zu sterben. Seibei ruft Tomoe zur Hilfe, weil er sich nicht alleine frisieren und formell ankleiden kann. Bei den Vorbereitungen gesteht er ihr seine Liebe. Tomoe muss zugeben, dass sie kurz zuvor den Antrag eines anderen angenommen habe. Dieses Geständnis bricht Seibei fast das Herz. Doch er reisst sich zusammen und stellt sich dem befohlenen Zweikampf. Seibei dringt in die Hütte ein und findet Yogo, der nicht kämpfen, sondern eigentlich nur fliehen will. Im Halbdunkel erzählt er Seibei vom Tod seiner Frau und seiner Tochter. Sich in Sicherheit wähnend, berichtet Seibei auch von seinem Verlust und erwähnt unvorsichtigerweise, dass er kein Katana, sondern nur noch ein Bambusschwert besitze. Yogo greift ihn an, wird aber von Seibei mit seinem Kurzschwert getötet. Seibei kehrt verwundet nach Hause zurück und findet dort nicht nur seine Töchter, sondern auch Tomoe vor, die auf ihn gewartet hat.
In der Schlussszene sieht man die gealterte Ito vor dem Grabstein von Tomoe und Seibei sitzen, sie erzählt, dass die Ehe nur drei Jahre währte, bis ihr Vater im Boshin-Krieg fiel. Tomoe ging mit den beiden Töchtern nach Tokio, zog sie gross und wurde nach ihrem Tod neben Seibei begraben.