
Anfangsszenen
Der Schwertkämpfer Ittosai trifft auf die Schauspielerin Oshima, die am Wegesrand eingeschlafen war, Folge ihres exzessiven Alkoholkonsums.
Oshima und Sentaro
Der Schwertkämpfer Ittosai trifft auf die Schauspielerin Oshima, die am Wegesrand eingeschlafen war, Folge ihres exzessiven Alkoholkonsums.
Deutscher Titel: Oshima und Sentaro
Originaltitel: Shin Hebihimesama - Oshima Sentaro
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: 88 Minuten
Stab
Regie: Tadashi Sawashima
Drehbuch: Tadashi Sawashima, Nobuaki Nakajima
Originale Erzählung: Matsutaro Kawaguchi
Besetzung
Misora Hibari: Oshima und Prinzessin Koto (Doppelrolle)
Hayashi Yoichi: Sentaro
Ogawa Tomoko: Suga, Sentaros Schwester
Shimura Takashi: Juzo, Chef der Theatertruppe
Ohki Minoru: Ittosai, Schwertkämpfer
Arikawa Masaharu: Saeki Saemon, Ratsherr
Die Handlung beruht auf dem Volksmärchen "Die Schlangenprizessin (蛇姫さま)" aus dem Bezirk Nasu (那須郡). Darauf baut die in Japan sehr populäre Erzählung von Matsutaro Kawaguchi (1899-1985) auf, die von 1939 bis 1940 in der Tokyo Nichinichi Shimbun und der Osaka Mainichi Shimbun veröffentlicht wurde. Die Geschichte wurde zwischen 1940 und 1965 mindestens fünf Mal verfilmt. Sie ist dem Publikum gut bekannt und das erklärt auch einige Handlungssprünge in diesem Film.
Im Märchen wird eine Tochter, die einer Prinzessin dient, von einem Oberdiener ermordet. In der Folge verwandelt sie sich in eine weisse Schlange, um die Prinzessin aus verschiedenen Gefahren zu retten. Daher kommt die Bezeichnung "Schlangenprinzessin". In der Version von Kawaguchi sind Suga diese Tochter und Kotohime die Prinzessin.
In diesem Film "Oshima und Sentaro" geht es hauptsächlich um die Beziehung zweier Wanderschauspieler, die zusammen unterwegs sind. Die tragenden Rollen sind Oshima (eine Schauspielerin), Sentaro (der Bruder von Suga), Suga selbst, die Prinzessin Kotohime, Juzo (der Chef der Theatertruppe), ein böser Ratsherr sowie der berühmte Schwertkämpfer Ittosai (1560-1653). Teilweise werden veraltete Klischees bedient und teilweise gibt es interessante erfrischende Momente.
Die Protagonistin Misora Hibari (1937-1989) spielt hier in einer Doppelrolle sowohl die Schauspielerin Oshima als auch die Prinzessin Koto. Sie war als ausgezeichnete Unterhaltungskünstlerin in Japan sehr bekannt und starb mit 53 Jahren an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Diesen demonstriert sie tragischerweise auch in diesem ihrem letzten grossen Film. Zu Lebzeiten nahm sie 1200 Lieder in 675 Alben und Singles auf. Es wurden 68 Millionen Kopien verkauft. Nach ihrem Tod stieg diese Zahl auf 80 Millionen. Die Schauspielerei war nur eine Nebenbeschäftigung für sie. Die Showeinlagen im Film passen allerdings eher in die 1960er Jahre als in die Edo-Zeit.
Insgesamt ist der Film jedoch gut gelungen.
Von 1975 bis 1994 gab es die Animeserie für Kinder "Manga Nippon Mukashi Banashi (まんが日本昔ばなし)", die erste Anime-Fernsehserie mit japanischen Märchen. In dieser Reihe wurde 1987 die Geschichte "Die Prinzessin und die weiße Schlange" erzählt. Teile der Serie wurden auch in Italien, Polen, Portugal und Deutschland ausgestrahlt. Seit 2005 laufen aufgearbeitete Versionen.
Oshima sucht in der Residenz des Clans in Edo ihren Sentaro. Sie wird von den Wachen abgedrängt.
Aus der Bühnenshow
酒は飲め飲め 飲むならば
日の本一の この槍を
飲みとるほどに 飲むならば
これぞ眞(まこと)の 黒田武士
Vgl. Bosco Gurin 2013
Die erste Strophe des Titelliedes
花はさいても 他国の春は
どこか淋しい 山や川
旅の役者と 流れる雲は
風の吹きよで 泣けもする
Blumen blühen im Frühling überall,
auch wo die einsamen Berge und Flüsse sind.
Die Wanderschauspieler sind wie Wolken, die dahin ziehen.
Der Wind weht und lässt mich weinen.