Nemuri Kyōshirō
(schlafsüchtiger Kyōshirō) ist eine literarische Gestalt, welche Renzaburō Shibata (1917-1978) seit 1956 in 7 Romanen und 8 Kurzgeschichten beschrieb. Die Geschichten spielen unter Tokugawa Ienari (*1773-1841) und Tokugawa Ieyoshi (*1793-1853).
Shibata war Nihilist, was sich in der trockenen und knallharten Logik seiner Stories widerspiegelt. Sein Held stellt keine moralischen Ansprüche an sich selbst. Er hadert mit seiner Herkunft und empfindet die Welt als sinnlos. Er tötet zahllose Personen, "immer nur, weil sie ihn töten wollen".
Shibata fährt Spitzen gegen das Christentum, welches in diesen Zeiten in Japan schon längst wegen Staatsgefährdung verboten war. Manchmal scheinen bei Nemuri Kyoshiro aber Menschlichkeit und verhaltener Optimismus durch.