Ein Meilenstein in der gesellschaftlichen Entwicklung Japans nach dem Krieg
Die Bedeutung der Miyamoto Musashi-Saga ist heute selbst in Japan etwas verloren gegangen. Dies waren nicht nur frühe hochwertige Farb-Samurai-Filme, sondern auch grossartige Filme. Sie waren ein landesweites Ereignis und ein Meilenstein in der sozialen Entwicklung Japans. Die frühen 50er Jahre waren eine Zeit der Heilung nach dem verlorenen Krieg, und es gab ungeklärte Fragen zum nationalen Selbstverständnis. Die Miyamoto Musashi-Saga verwendete die Vergangenheit, um Fragen der Moral und, was zu dieser Zeit noch wichtiger war, der Ethik zu dramatisieren.
Japan hatte kein Problem damit, sich zu verwestlichen und unter den von den Siegern auferlegten Bedingungen zu leben. Die knifflige Frage war, wie viel von der Vergangenheit wir in unseren täglichen Gedanken und Handlungen am Leben erhalten und wie viel von dem echten Japan, an das wir uns erinnern, unsere Kinder und Enkel erben werden, sobald die Nachwirkungen des Krieges abgeklungen sind.
Alle drei Folgen werden von Hiroshi Inagaki und dem Star Toshiro Mifune als Miyamoto-san perfekt inszeniert. Miyamoto Musashi war als junger Samurai-Aspirant ein heissköpfiger, unvollkommener Mann, weder Held noch Monster. Aber er besass eine wilde dunkle Macht, die ihn zu beiden Seiten treiben konnte. Die Frage der Frauen spielt in dieser Trilogie eine grosse Rolle. Wie man sie behandelt, welche Art von Frau man ehrt und welche Art man vermeidet und wie die diametral entgegengesetzten Eigenschaften von Frauen auf der Welt wirken, ob im Widerspruch oder im Einklang mit denen von Männern. All diese Themen spielen sich ohne moralisierende Belehrung ab, in den Handlungen von echten Menschen und gut gezeichneten Charakteren.
(nach einem Kommentar von foxfirebrand, 2009)