Die Linien, die mich beschreiben
線は、僕を描く

Sen wa, boku wo egaku

Trailer

Der unambitionierte Student Sōsuke Aoyama hilft bei der Installation einer Austellung von Sumi-e, traditionelle japanische Tuschmalerei.
Ein Gemälde berührt ihn zutiefst. Der renommierte Meister der Tuschmalerei, Kozan Shinoda, der die Ausstellung betreut, lädt ihn spontan ein, sein Schüler zu werden und führt ihn in die sensible Welt dieser Kunstform ein.

Filmdaten

Titel: 線は、僕を描く Sen wa, boku wo egaku
Internationaler Titel: The lines that define me.
Erscheinungsjahr: 2022
Länge: 107 Minuten

Stab
Regie: Norihiro Koizumi
Drehbuch: Sho Kataoka, Norihiro Koizumi, Hiromasa Togami
Musik: Takahiro Ikeda
Kamera: Hiroki Ando

Besetzung
Ryusei Yokohama: Sōsuke Aoyama
Tomokazu Miura: Kozan Shinoda
Yōsuke Eguchi: Nishihama
Kaya Kiyohara: Chiaki Shinoda
Kanata Hosoda: Komae
Sora Inoue: Sasakubo
Yumi Kawai: Kawagishi
Atom Shukugawa: Takiyanagi
Yasuko Tomita: Suizan Todo
Ken'ichi Yajima: Kunieda
Riccardo Balzarini: französischer Minister

PLOT

Im Film hilft der Jurastudent Sōsuke Aoyama bei der Einrichtung einer Sumi-e Ausstellung in einem Tempel. So kommt er zum ersten Mal in direkten Kontakt mit der Welt des Sumi-e. Ein Werk, das eine Chrysantheme zeigt, berührt ihn sehr. Die Gründe erfahren wir später im Film.
Der Kurator der Ausstellung, Meister Kozan Shinoda, ist von Sōsuke beeindruckt und schlägt ihm vor, sein uchideshi (direkter Schüler) zu werden. Sōsuke fühlt sich überfordert, akzeptiert aber die Schule von Kozan Sensei als Student zu besuchen. Dort trifft er auch auf Chiaki Shinoda, eine Enkelin des Meisters, die jene Chrysantheme gezeichnet hatte. Seine Kommilitonen Komae und Kawagishi, welche schon Fans von Sumi-e sind, sind ganz erpicht darauf, die attraktive und auch schon recht berühmte Chiaki kennenzulernen. Daher organisieren sie eine Vorlesung mit ihr an der Universität. Auf diese Weise erhält der Zuschauer eine Einführung in Sumi-e.
Erst später erfahren wir, dass Sōsuke an einem Trauma leidet. Er hat drei Jahre vorher bei einer Naturkatastrophe seine Familie verloren. Der Kommilitone Komae redet ihm heftig ins Gewissen. So reisst er sich endlich zusammen und besucht mit Chiaki, die zwischenzeitlich auch in Depressionen verfallen ist, zum ersten Mal den Unglücksort. Danach überwinden beide ihre Blockaden und Sōsuke erhält sogar einen Preis beim 4-Jahreszeiten-Wettbewerb.
Der Film basiert auf einem Roman von Hiromasa Togami, der auch am Drehbuch mitgewirkt hat. Der Roman wurde 2018 unter dem Titel "Schwarze und weisse Blütenknospen" (黒白の花蕾) veröffentlicht und gewann den 59. Mephisto Award. 2019 wurde der Roman unter dem aktuellen Titel von Kodansha neu herausgegeben. Von September 2019 bis März 2020 erschien die Geschichte als vierbändiger Manga. Die Vorarbeiten zum Film begannen 2019. Die Produktion verzögerte sich wegen Covid. 2022 erfolgte die Veröffentlichung. Für den Film wurde die gesamte Story umgeschrieben, was zu Handlungssprüngen führt.

Impressionen

aus dem Film.

Kommentar

Das Hauptthema des Films ist die Überwindung der Traumata von Sōsuke Aoyama mit Hilfe des Studiums von Sumi-e. Eine ähnliche Konstellation gibt es in dem Film "Jeder Tag ist ein guter Tag" von 2018, in welchem die Hauptdarstellerin über die Teezeremonie eine persönliche Entwicklung durchmacht. Der Film spielt hauptsächlich in einem traditionellen japanischen Ambiente, was für den westlichen Betrachter aus vielerlei Gründen recht interessant sein mag.
Der Sumi-e Sensei Kozan Shinoda ist laut seiner Enkelin Chiaki ein schlechter Lehrer. Zuerst muss Sōsuke hart arbeiten und z.B. das Vorbereiten der Tinte x-mal wiederholen. Später heisst es, dass er alles selbst herausfinden muss, ohne die Unterstützung des Lehrers.
Im Film taucht als Nebenthema auf, wie man gut isst - kein Fertigfrass - und dass man Nahrungsmittel gleich beim Produzenten kaufen kann, im Hofladen.
Der englische Titel "The lines that define me (Die Linien, die mich definieren)" kann irreführend sein. Definieren hat den Aspekt des Festlegens. Hier ist aber gemeint, dass die Linien die Person beschreiben, welche sie gezeichnet hat. Daher sollte der Titel besser "Die Linien, die mich beschreiben" lauten.
Der Film ist auf jeden Fall eine gut gemachte Einführung in die Kunst des Sumi-e mit vielen schönen Bildern und allein deswegen schon sehenswert.

 

Bilder aus dem Film

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