
Fünf Männer aus (Gross-)Edo
"Nach dem zweiten Weltkrieg war das Drehen von Jidai-geki in Japan verpönt. Weil sie in den Historienfilmen das Hochhalten feudaler Werte witterten, verboten die amerikanischen Besatzungsmächte die Produktion solcher Filme gänzlich und zerstörten zahlreiche ältere Filme, da diese vor der japanischen Bevölkerung ferngehalten werden sollten.
Die amerikanischen Besatzer mussten schon bald feststellen, dass sie die Beliebtheit des Genres beim japanischen Publikum deutlich unterschätzt hatten. Die wenigen Jidai-geki, die in den 1940er Jahren produziert wurden, erwiesen sich allesamt als Kassenschlager und als die Amerikaner im Jahre 1952 das japanische Festland verliessen, war der Historienfilm längst wieder zu Japans kassentauglichstem Filmgenre herangewachsen.
Einer der Filme, die dem Jidai-geki zum Durchbruch verhalfen, war O-Edo Go Nin Otoko (Five Men of Edo), basierend auf dem berühmten Kabuki-Theaterstück Kiwametsuki Banzui Chobei von 1881 (The Renowned Banzui Chobei). Ein Film, dessen grosser Erfolg wohl darin begründet lag, dass er eine Abkehr von der archaischen Zelebrierung der Samurai ankündigte, aber zugleich eine Rückbesinnung auf die Tugendhaftigkeit des japanischen Edelmanns markierte, welche dem Genre stets sein einzigartiges Pathos verliehen hatte."
nach Pablo Knote auf nippon-kino.net, 2014