Bankrott des Fürsten
大名倒産

Daimyō Tōsan

Trailer

Daimyō Tōsan ist eine Samurai Komödie von 2023.
Das Fürstentum Nibuyama ist hochverschuldet. Der Daimyo setzt daher einen bisher unbekannten unehelichen Sohn als Nachfolger ein und zieht sich aufs Altenteil zurück. Die finanziellen Probleme soll nun dieser Sohn lösen.
Der Film macht sich über einige Verhaltensweisen der Samurai lustig. Wir sehen bekannte Gesichter aus den Jidaigeki-Filmen und viele schöne bunte Bilder.
Die Geschichte basiert auf einem Fortsetzungsroman von Jiro Asada, der von 2016 bis 2019 in der Zeitschrift Bungei Shunjū erschien und Ende 2019 in Buchform veröffentlicht wurde. 2022 folgte eine Taschenbuchausgabe.

Filmdaten

Titel: 大名倒産 Daimyō Tōsan - Daimyō Bankrott
Internationaler Titel: We're Broke, My Lord
Erscheinungsjahr: 2023
Länge: 121 Minuten

Stab
Regie: Tetsu Maeda
Drehbuch: Jiro Asada (Roman), Kentaro Ushio, Kazuhiro Inaba
Musik: Yohihide Otomo

Besetzung
Ryunosuke Kamiki: Koshiro Magaki/Matsudaira
Fumiyo Kohinata: Sakubei Magaki
Aoi Miyazaki: Natsu Magaki
Hana Sugisaki: Sayo
Koichi Sato: Ikkosai Matsudaira
Kenichi Matsuyama: Shinjiro Matsudaira
Dori Sakurada: Kisaburo Matsudaira
Tadanobu Asano: Heihachiro Isogai
Shinya Kote: Saheiji Hashizume
Midoriko Kimura: Tatsu Tengenya
Zen Kajihara: Daizen, Chuzen, Shozen Amano
Masanobu Katsumura: Suonokami Itakura
Renji Ishibashi: Settsunokami Nishina
Nobuhiko Takada: Ecchunokami Koike
Sawako Fujima: Ohatsu Koike
Ikuho Akiya: Ichinoshin Kuroda
Shinsuke Kato: Shinzaemon Shirota
Hiccorohee: Shino Hashizume
Ryohei Kondo: Shikibu Hasegawa

PLOT

Japan 1840. Der 21-jährige Koshiro Magaki erfährt plötzlich, dass er nicht der Sohn des Fischhändlers Sakubei Magaki ist, sondern ein unehelicher Sohn des 12. Fürsten Ikkosai Matsudaira, dem Herren des Nibuyama Lehens. Der Fürst selbst will sich in den Ruhestand begeben. Das Lehen hat 250.000 Ryo Schulden, laut der Umrechnung im Film würde das heute ca. 60 Millionen Euro entsprechen.
Der abgetretene Fürst macht sich ein schönes Leben mit Teezeremonie, Kalligraphie und Blumenstecken. Der junge Nachfolger versucht dem Grund des hohen Schuldenstands auf die Schliche zu kommen und beginnt erst einmal zu sparen.
Der abgedankte Fürst eröffnet ihm einen geheimen Plan für einen Staatsbankrott (Daimyo Tosan), bei welchem der junge Fürst eine Opferrolle zu übernehmen hätte. Gegen die Widerstände von hohen Regierungsbeamten und mit Hilfe seiner Mitstreiter im Lehen versucht Koshiro den Bankrott abzuwenden.

Varia

Daimyo
Der Originaltitel des Films ist "Daimyo Tosan", d.h. ein Bankrott des Daimyo. Die Fürsten im Film werden allerdings mit Hanshu (藩主) bezeichnet. Das meint das Haupt eines Clans (Han), was als Feudalherr, Fürst, Daimyo oder Lord übersetzt wird. Mit dem Kanji 藩 (Han) wird auch das Territorium des Clans, das Lehen, bezeichnet. Im Englischen wird dies meist mit "Domain" übersetzt. Im Deutschen ist die entsprechende Bezeichnung "Daimyat".
Residenzpflicht und Prozession
Unter der Militärregierung des Shogun (Bakufu) mussten die Daimyo regelmässig in Edo erscheinen und dort residieren. Die Reisen dorthin und die Unterhaltung der Residenzen, im Film sind es anfangs sogar drei, war kostspielig und diente der Kontrolle der Territorialfürsten.
Fischtransport
Das Fürstentum des Films, Nibuyama, liegt an der Nordwestküste von Japan. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass von dort Fische per Schiff nach Edo transportiert wurden. Diese Schiffe hätte die Hauptinsel Honshu im Norden (ca. 1000 km) oder im Süden (fast 2000 km) umfahren müssen. Edo wurde allerdings von den es umgebenden Küstenregionen mit kleinen schnellen Booten mit frischem Fisch versorgt.


Seppuku und Harakiri

Im Film wird mehrfach die Lösung von Problemen durch Seppuku thematisiert.
Seppuku (切腹) bezeichnet eine ritualisierte Art des männlichen Suizids, die etwa ab der Mitte des 12. Jahrhunderts in Japan innerhalb der Samurai verbreitet war und 1868 offiziell verboten wurde.
Ein Mann, der wegen einer Pflichtverletzung sein Gesicht verloren hatte, konnte durch Seppuku die Ehre seiner Familie wiederherstellen. Seppuku war eine Strafe für Gesetzesverstösse und wurde auch von Gefolgsleuten begangen, die ihren Daimyō verloren hatten und ihm in den Tod folgten, falls er es ihnen schriftlich erlaubt hatte.
Der Begriff Harakiri (腹切り, von 腹 hara "Bauch", und 切る kiru "schneiden" – umgekehrte Reihenfolge der Kanji) wird vor allem in Europa und Amerika benutzt. Er geht auf christliche Missionare in Japan zurück, die damit ihre Ablehnung dieser Praxis ausdrücken wollten.
In den meisten nicht-japanischen Untertitelversionen wird von Harakiri gesprochen, wohingegen im japanischen Originalton immer die Bezeichung Seppuku verwendet wird.


Lachse aus Murakami

Das fiktive Fürstentum Nibuyama im Film ist in der heutigen Präfektur Niigata angesiedelt.
Die dortige Küstenstadt Murakami ist bekannt für ihren Lachs, der in den Flüssen gefangen, mit Salz behandelt und an der Luft getrocknet wird. Die Methode wird schon seit über tausend Jahren angewandt. Dieser Lachs ist unter dem Namen shiobiki-zake (塩引き鮭) bekannt. Das lokale Klima und die geographische Beschaffenheit der Region haben diese Spezialität hervorgebracht (vgl. z.B. Bündner Fleisch).
Die Lachse werden mit grobkörnigem Salz behandelt und an Dachvorsprüngen und Deckenbalken zum Trocknen aufgehängt. Der shiobiki-zake unterscheidet sich geschmacklich von anderen Lachszubereitungen wie aramaki-zake (荒巻き鮭, gesalzener Lachs) oder shio-zake (塩鮭, in Salz eingelegter Lachs). Die mächtigen Lachse, die vielerorts von Decken und Dachbalken baumeln, sind in Murakami ein Teil des Stadtbildes.

 

Bilder aus dem Film

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