Werfen, um zu siegen
Den Gegner zum Zeichen seiner Niederlage zu Boden zu werfen kennen wir schon aus den Ritterturnieren im europäischen Mittelalter. Dort versuchten die Kontrahenten, sich gegenseitig mit langen Lanzen vom Ross zu stossen. In einer der ältesten Kampfkünste Japans, dem Sumo, ist es bis heute so, dass der Gegner aus dem Ring geworfen werden soll.
In diesem Beispielvideo aus dem Jahr 2024 (Kobudo; Shibukawa Ichiryū Jūjutsu) sehen wir, wie das Werfen zuerst dazu dient, den Angriff unschädlich zu machen, um dann den Gegner am Boden zu kontrollieren. Den Angreifer zu kontrollieren, ohne ihn zu werfen, gelingt, wenn er an den Armen sofort zu Boden geführt werden kann.
Die Alternative zum Werfen in den modernen Budodisziplinen (gendai budo) sind Tritte oder Schläge wie im Karate oder die famosen Atemi im Aikido, was natürlich auch zur Folge haben kann, dass der Angreifer zu Boden sinkt. Im Judo als Wettkampfsport sind Würfe das Mittel der ersten Wahl. Aikido hat das Werfen aus dem Daitoryu Aikijujutsu geerbt.