Aiki
合氣

Ursprung des Aiki

Die Legende des Kojiki erzählt, dass Prinz Yamato Takeru zum ersten Mal Aiki angewendet hat. Im Jahre 397 kämpften die Yamato gegen die Kumaso, welche in Südjapan in der Gegend von Kagoshima lebten und als Eindringlinge betrachtet wurden. Der Prinz unterzog sich an einem Wasserfall einem Misogi und akkumulierte mit rituellen Bewegungen Energie. Dann verkleidete er sich als Frau und sucht den Anführer der Kumaso auf. Mit Hilfe des Aiki gelang es ihm den Feind zu töten. Das Wissen um Aiki sei dann in einer langen Tradition bis zur Familie Takeda weitergereicht worden.
Takeda Sokaku erklärte sich Aiki so: "Das Geheimnis des Aiki liegt darin, den Gegner mental und blitzschnell zu überwältigen und so ohne Kampf zu gewinnen."
Abbildung: Auschnitt aus "Prinz Yamato Takeru greift Torishi Kaya an", von Tsukioka Yoshitoshi

Ueshiba

Ueshiba Morihei
"Wahres Budo ist die Kultivierung einer Anziehung, die in der Lage ist, den Gegner gänzlich zu absorbieren."
Im Video ist ersichtlich, wie Ueshiba den Uke Terry Dobson mental und physisch dominiert. Ueshiba nannte diese Art der Techniken "göttlich", sie wurden ihm angeblich von den Kami des Shinto übermittelt.

Tohei

Für Tohei basierte die Wirksamkeit der Techniken auf der Koordination von Geist und Körper und auf Ki. Wie Ueshiba übt er eine unwiderstehliche Wirkung auf Uke aus, quält ihn aber selten. Die Wurftechniken sind fliessend und rhythmisch.
Tohei spricht nicht mehr von Aiki sondern nur noch von Ki. Das legt den Schwerpunkt des Trainings auf die Stärkung von Nage, der so den Geist von Uke gut führen kann.

Aiki Jutsu und Aikido

Der erste Teil des Videos zeigt Salahuddin Muhammad bei einem Aikijutsu Seminar in Boston im Jahre 2016. Der Angreifer darf keine Kontaktpunkte spüren. Nage ist vollständig koordiniert und kann auf diese Weise den Angreifer mental und physisch kontrollieren.
Im zweiten Teil erklärt Martin Glutsch (DAB) die Wirkungsweise dieser Techniken. Mit Hilfe des Blickes koordiniert er sich und stellt die Verbindung zu Uke her. Er lässt dann völlig entspannt Ki zu Uke fliessen, so dass dieser sich unwillkürlich krümmen muss und fällt.
In beiden Fällen beginnt die Situation statisch. Es wird eine mentale und physische Verbindung zu Uke hergestellt. Mit minimalen Bewegungen wird Uke gezwungen, dem Willen von Nage zu folgen.

Grunick

Karl Grunick hat diese Art der Techniken sehr weit kultiviert. Er nennt sie nicht Aiki sondern KI, welches allerdings Körper-Intelligenz bedeuten soll. Die Stabilitätsübungen sind ähnlich wie Ki-Tests. Offensichtlich stellt Grunick eine physisch-mentale-psychische Verbindung zu den Angreifern her. Einige von ihnen sind sehr empfänglich für die Wirkungen, die sich daraus ergeben.

MMA gegen Tai Chi

Master Wong (UK) kommentiert einen Kampf zwischen einem Mixed Martial Arts Kämpfer und einem Tai-Chi Meister.
Der Tai-Chi Meister ist ohne Chance. Offensichtlich kann er keine Verbindung zu dem Angreifer herstellen. Dadurch sind seine Techniken wirkungslos. Laut Wong sind MMA Kämpfer auf Angriff gedrillt und walzen alles nieder.

Yoshigasaki

Turin 2016
Yoshigasaki bemüht hier weder Aiki noch Ki. Er baut auf der Form als grundlegendem Konzept auf.
Zuerst muss Nage eine Form herstellen, die harmonisch zur Form von Uke passt (hier im Video nicht ausgeführt).
Dann ändert Nage die Form ohne seine Position im Raum zu verändern.
Danach ändert Nage die räumliche Position von Uke ohne dessen Form zu verändern. So kommt Uke zu Fall.
Der physisch-mentale Kontakt zwischen Nage und Uke wird hier nicht thematisiert. Allein die Form erzeugt die passende Verbindung.
Yoshigasaki Sensei wollte mit diesem Konzept die Verhaltensweisen "Widerstand leisten, sich wehren" und "Nachgeben, den Anderen folgen" überwinden.