Üben mit Ki

Yoshigasaki Sensei


2021-11-28

Üben mit Ki

Den erfolgreichen Weg herausfinden.

Zusammenfassung
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Problemstellung:
Uke hält ein Tanto in der Hand. Ziel ist es, diese Hand mit dem Tanto nach unten zu führen. Dabei darf man nicht von oben gegen die Hand drücken. Es genügt nur einen Finger auf die Hand zu legen und dann den eigenen Körper abzusenken, unter Beibehaltung der Form.
Sensei zeigt die Bewegung in hitoriwaza.
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Sensei in Seiza:
Man erzeugt also eine Situation und es gelingt. Man hat Erfolg. Wenn z.B. ein Auto bei 100 km/h gut funktioniert, darf man annehmen, dass dies immer so ist. Ober wenn IKEA bei einem Stuhl 10.000 Mal einen Belastungstest ausführt und der Stuhl nicht kaputtgeht, dann darf man annehmen, dass dies auch für die anderen Stühle gleicher Bauart gilt.
Das ist aber die Theorie für Materialien. Im Leben gilt das nicht. Der Erfolg von heute garantiert nicht den Erfolg von morgen. Wenn es mit dieser Person funktioniert, gibt es keine Garantie, dass es auch mit einer anderen funktioniert. Wie lässt sich das nun im Leben umsetzen?
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Man muss verstehen, welche Situationen zum Erfolg führen und welche zum Misserfolg. Wie stellt man das an?
O2:45
Sensei holt Italia, um die Erklärungen zu veranschaulichen.
Sensei: Hier an die Oberseite denken.
Sensei macht einen Ki-Test, welcher fehlschlägt.
Sensei: Hier an die Unterseite denken.
Sensei macht einen Ki-Test, welcher erfolgreich endet.
In der einen Situation hat man Erfolg. In der anderen Situation hat man Misserfolg.
Das ist die Essenz des Ki-Tests. D.h. aber nicht, dass man immer erfolgreich ist. Aber so kann man daran arbeiten, eher erfolgreich zu sein. Sie stellt also fest, in dieser Situation hatte ich Erfolg, in jener Situation hatte ich Misserfolg. Zwar ohne Garantie, aber wir können so in Richtung Erfolg arbeiten.
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Problemstellung vom Anfang des Videos. Italia drückt gegen Senseis Hand.
Sensei: Das ist die Situation des Misserfolgs. Jetzt nicht drücken, lediglich die Linie (Form) beibehalten und mit dem ganzen Körper nach unten gehen.
Italia führt die Übung wie vorgeschlagen aus.
Das ist die Situation des Erfolgs. Das heisst nicht, dass sie immer Erfolg haben wird. Aber sie kann zumindest in die richtige Richtung arbeiten. Wenn man in die Richtung des Misserfolgs arbeitet ist das ein falsches Üben. Man muss also verstehen, was die Situation des Erfolgs ist. Das ist "Arbeiten mit Ki".


Meditation und Ki Aikido

Meditation ist die philosophische Grundlage des Ki Aikido.

Video:
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Im Ki Aikido geht es nicht darum, dass ich jemanden mit einer Technik werfen kann, sondern darum, eine Situation zu schaffen kann, in der die Technik funktioniert. Es spielt keine Rolle, wer ich bin, es spielt keine Rolle, wer du bist.
Das ist natürlich keine Garantie, dass es mit jedem Uke funktioniert. Das gibt es nicht. Aber es garantiert, dass man in die richtige Richtung arbeitet. Aber wenn ihr eure Partner nur mit Technik werfen möchtet, geht ihr vielleicht nicht in die richtige Richtung. Denn in einer realen Situation ist es anders. Im (Wettkampf-)Sport geht das in Ordnung. Im Sport ist (möglicherweise) dein Freund dein Gegner. Aber im wirklichen Leben ist es nicht so. Dein Freund ist nicht dein Gegner. Dein Gegner ist jemand, der nicht dein Freund ist. Es ist völlig anders.
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Aber, um das wirklich zu verstehen, muss man wissen "Ich bin nicht wichtig". Du bist nicht wichtig.
Warum? Diese Personen sind Giuseppe und Maurizio. Giuseppe und Maurizio sind unterschiedliche Menschen. Wichtig ist also: Das ist Giuseppe und nicht Maurizio. Aber in der Meditation ist mein Name nicht Giuseppe, sondern mein Name ist "ich". Auch er nennt sich "ich". Beide sind wir "ich". Jetzt sind wir gleich. Wir sind alle "ich". Er ist auch "du". Jeder ist "du". Wir sind also alle gleich. Dafür genügt eine Technik, die funktioniert, "ich mit dir". Egal wer ich bin, es ist alles "ich". Wir sind alle "du". In der Meditation nennt sich also jeder "ich".
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Du nennst dich nicht Giuseppe, Maurizio oder Donato. Nein, nur "ich". Und du, du bist nicht Giuseppe, du bist nicht Donato, du bist nicht Maurizio. Du bist nur "du".
Im Aikido muss ich eine Situation schaffen, dass ich ihn werfen kann. Aber "ich", eines jeden "ich". Du bist eines jeden "du". Das ist der Zusammenhang zwischen Meditation und Ki Aikido.
Dies ist der Zusammenhang zwischen Meditation und Ki Aikido. Ki Aikido mache nicht "ich", sondern eine Situation, in der die Technik funktioniert. Du oder ich sind nicht wichtig. Weil wir alle "ich" sind, sind wir alle "du". Auf der Meditationsebene. Aus diesem Grund ist Meditation die philosophische Grundlage des Ki Aikido. Man muss das wirklich verstehen. Das bin ich, nicht Giuseppe, ich bin es. Wir alle sind "ich".
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Die Situationen, dass ich gut leben kann, sind Situationen, in denen die gesamte Menschheit gut leben kann. So wird Aikido zu einer Lebensweise für Menschen, für alle Menschen auf dieser Welt.
Man muss Sankyo hier (in Handachi) machen. Wenn man es hier (im Stehen) macht, ist es schon zu spät. Aber wenn ich hier keinen Sankyo schaffe, muss ich jetzt hier auch keinen Sankyo machen, sondern Shihonage.