Tsuzukiwaza 11

2020-11-23

T11 Katatedori irimi

Im Prüfungsprogramm für den 1. Dan.
1 2 3 Kokyunage irimi, Kokyunage (mit Handwechsel), Uchiwanage
4 Shihonage,
5 Kaitennage (innen)
6 Ikkyo
7 Kaitennage (aussen)
Wie immer, soll das Video das Gedächtnis unterstützen und zum Üben anregen. Wer sich auf die Prüfung zum ersten Dan vorbereitet, kann in COVID-Zeiten versuchen die Bewegungen von Nage als Hitoriwaza auszuführen.

Tsuzukiwaza 11 handelt vom Angriff Katatedori, der mit irimi-Techniken beantwortet wird, im Unterschied zu Tsuzukiwaza 1, in welcher die tenshin Formen gezeigt werden. Bei den tenshin Formen hat der lernende Aikidoka während des Ausweichens noch Zeit sich zu koordinieren und alles richtig zu machen. Bei irimi Formen muss er vorher sicher sein, was er machen will oder machen kann.
Ein Grund für die Entwicklung von Tsuzukiwaza war wohl die Kultivierung des Mehrfach-Angriffes, gemeinhin auch Randori genannt. Deshalb sollte Uke unterbrechungsfrei angreifen, denn er stellt die vielen Angreifer dar. Ob Katatedori wirklich ein Angriff ist oder nur die Vorbereitung davon, sei jetzt mal dahingestellt. Es ist auf jeden Fall eine Standardmethode im Lehrplan.
In dieser Tsuzukiwaza haben wir zwei Komponenten, die den Ablauf interessant machen. Zum einen zu Beginn, wenn Uke dreimal auf der gleichen Seite angreift. Das lockert das links-rechts Schema auf. Ausserdem werden bei shihonage und ikkyo jeweils zwei Formen gezeigt. Bei shihohage ist es irimi-irimi und tenshin-irimi, bei ikkyo ist es irimi-tenshin und tenshin-irimi. Das lockert die Vorführung zusätzlich auf und kann das freie Agieren von Nage entwickeln helfen.
In diesem Beispiel bietet Nage seine Hand immer sehr betont an. Das soll Uke helfen, auf der richtigen Seite anzugreifen.


Naruto Hichou 2018

Meisterschaft und der Weg des Schwertes

2018 wurde der Roman von Yoshikawa Eiji (1892-1962) "Naruto Hichou (Das Naruto Geheimdokument)" wieder einmal neu verfilmt. Der Autor ist besonders mit seinem Roman "Miyamoto Musashi" (von 1936) weltweit bekannt geworden. Naruto Hichou wurde 1926 als Fortsetzungsroman in der Tageszeitung Osaka Mainichi Shinbun veröffentlicht. Die Geschichte lässt sich als historischer Abenteuerroman einordnen. In den 10 Episoden dieser Serie fürs TV werden manchmal recht interessante Überlegungen und Informationen präsentiert. Gleich in der ersten Episode geht es um die Meisterschaft und den Weg des Schwertes.

Die Meisterschaft
Die Hauptfigur Norizuki Gennojou hat von klein auf das Schwertfechten bei Meister Sekiun erlernt. Jetzt nimmt der Meister seinen erwachsenen Schüler mit ins Freie und lehrt ihn die letzte und höchste Technik seines Stils: Gennojou muss den Meister übertreffen.
Makabrerweise besteht die Aufgabe darin, den Lehrer zu töten. Ich habe den leisen Verdacht, dass der Autor dies ironisch oder zumindest absolut symbolisch gemeint hat.
Zunächst stellt sich natürlich die Frage, ob die Maxime "Der Schüler muss den Meister übertreffen" überhaupt sinnvoll ist. Wenn ja, wie könnte dieses Übertreffen dann aussehen?
Im echten Schwertkampf ist die Antwort einfach. Wer öfter gegen mehr oder gegen schwierigere Gegner überlebt, ist besser. Im Aikido kommen manche auf die Idee, mehr Schüler oder ein grösseres Dojo machen den Unterschied. Man kann sich noch viele Arten des Übertreffens ausdenken. Man kann diese Maxime aber auch so verstehen, dass ein Schüler - nach langen Jahren der Lehrzeit - eine eigenständiges Verständnis der Kunst entwickeln soll. Dieses muss dann nicht zwangsläufig völlig verschieden von dem des Meisters sein.

Der Weg des Schwertes
Bei dieser letzten Unterweisung teilt Sekiun seinem Schüler Gennojou ausserdem mit, dass jene, die dem Weg des Schwertes folgen, zu Unmenschen (人でなし) werden. Das wird im Laufe der Geschichte dann auch wirklich ein Problem für Gennojou.
Im Aikido stellt sich dieses Problem nicht, da auf den Tatami lediglich geübt und nicht wirklich gekämpft wird.