Vercelli April 2019

Seminar mit Doshu Yoshigasaki

Magna Charta

Am 27. und am 28. April 2019 fand in Vercelli (Piemont) das Seminar mit Yoshigasaki Sensei statt. Mit Yvette, Govert und Bernhard vom Aikido Balerna war auch Maria Grazia vom Dojo Sessa mitgekommen. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt war der Lehrgangsort rasch erreicht. In einer grossen Halle in einem Schulkomplex lag eine beachtlich grosse Mattenfläche aus.
Zur Begrüssung der Teilnehmer kam auch die amtierende Bürgermeisterin Maura Forte mit einigen Mitarbeitern in die Halle. Sie spannte einen Bogen von der friedlichen Kampfkunst Aikido zur aktuellen Ausstellung eines Exemplars der Magna Charta in Vercelli. Die Verbindung zu England stellt der Kardinal Guala Bicchieri aus Vercelli dar. Dieser war von 1216 bis 1218 während der wirren Zeiten des "Kriegs der Barone" in England als päpstlicher Gesandter aktiv. Die Bürgermeisterin spendierte den Aikidoka freien Eintritt in die Ausstellung. Diese war wirklich sehr gut gemacht. (Zu dem erwähnten Kardinal empfehle ich den Artikel in der Wikipedia).

9. Dan

Zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde verlieh der Doshu an drei Aikidoka hohe Dangrade:
Gianni Gioconto (Novara) erhielt den 9. Dan, Maurizio Volpe (Novara) den 8. Dan und Nicola Grande (Turin) den 7. Dan. Zusammen mit Mario Peloni (Florenz), der 2015 den 9. Dan erhielt, und Bruno Maule (2019) gibt es in Italien jetzt drei Inhaber dieser hohen Auszeichnung.
Sensei unterrichtete in gewohnter Weise mit Schwerpunkt auf der Mathematik der Formen. Da eine Prüfung zum 3. Dan anstand, wurden hauptsächlich die Techniken aus diesem Programm zur Veranschaulichung benutzt.
Das Dojo Vercelli hatte schöne T-Shirts herstellen lassen, auf denen fotorealistisch eine Aikidotechnik gezeigt wird. Ausserdem sind das Wappen der Stadt, das Logo des Sportverbandes und der Namen des Dojo aufgedruckt. Die T-Shirts wurden als Präsent in der passende Grösse an die Teilnehmer ausgegeben.

Vercelli

Kultur und Gastronomie

Vercelli ist in kultureller und gastronomischer Hinsicht eine sehr interessante Stadt. Das letzte Mal habe ich 1980 die Stadt besucht, als ich von einem Aikidolehrgang in Florenz zurückfuhr. Ich erinnere mich, dass ich an der Piazza Cavour sehr gute Penne gegessen habe. So war auch dieses Mal das Mittagessen am Samstag im Stadtzentrum derart schmackhaft, dass die Schweizer Gruppe sich danach auf dem Rückweg zum Dojo in den Strassen der 45.000 Einwohner Stadt tatsächlich verirrte. Gianni musste angerufen werden; er organisierte einen Fahrer, der uns einsammelte und zum Dojo brachte. Mit intensivem Aikidotraining, Besichtigungen, Stadtrundgängen und gemeinsamen Essen vergingen Samstag und Sonntag wie im Flug. Am Sonntagnachmittag fuhren wir dann über die A26, die eine recht angenehme Autobahn ist, in die Schweiz zurück.
Auf jeden Fall ist Vercelli eine Reise wert, nicht nur wegen des Aikido.