
1 Keine leichte Beute
Wie man einem Blinden seinen Stock wegnimmt. (Im Stock ist eine Schwertklinge versteckt.)
座頭市
Wie man einem Blinden seinen Stock wegnimmt. (Im Stock ist eine Schwertklinge versteckt.)
Bruder und Schwester schlagen sich als Künstler durch, nachdem sie vor Jahren bei einem heimtückischen Überfall ihre ganze Familie verloren haben.
Der Lebemann hat die Tugenden des Schwertkampfs entdeckt und will sie gleich weitervermitteln. Ausserdem taucht ein etwas gestörter judgendlicher Fan von Samurai auf.
Alles wird gut. Das Fest zum Finale.
Deutscher Titel: Zatoichi – Der blinde Samurai
Originaltitel: 座頭市 Zatōichi
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 116 Minuten
Stab
Regie: Takeshi Kitano
Drehbuch: Takeshi Kitano
Musik: Keiichi Suzuki
Kamera: Katsumi Yanagishima
Schnitt: Takeshi Kitano, Yoshinori Oota
Kostüme: Kazuko Kurosawa
Besetzung
Takeshi Kitano: Zatōichi
Tadanobu Asano: Hattori, der Leibwächter
Michiyo Ookusu: Tante O-Ume
Gadarukanaru Taka: Shinkichi
Daigorō Tachibana: Geisha O-Sei
Yuuko Daike: Geisha O-Kinu
Yui Natsukawa: Hattoris Frau
Ittoku Kishibe: Ginzo
Saburō Ishikura: Ogi
Akira Emoto: Kneipenbesitzer
Im Japan des 19. Jahrhunderts kommt der blinde Wandermasseur Zatōichi, hinter dessen harmlosem Äusseren sich ein präziser und gnadenloser Schwertkämpfer verbirgt, in ein Bergdorf. Dort herrscht der Ginzo-Klan mit brutaler Hand. Zatōichi stellt sich auf die Seite der Unterdrückten, insbesondere zweier junger Geishas, deren Eltern einst den skrupellosen Gangstern zum Opfer fielen und die auf Rache aus sind. Zatoichi verdient sich seine Brötchen im Würfelspiellokal des Dorfes, denn seine scharfen Ohren hören, ob gerade oder ungerade Zahlen geworfen wurden. Nachdem er immer nur gewinnt, wird der Lokalbesitzer unruhig und veranlasst den Croupier zu tricksen. Der Blinde bemerkt es, metzelt die ganze Lokalbelegschaft nieder und macht sich damit den Ginzo-Klan zum Feind. Der junge, überaus kampfstarke Rōnin Hattori, der zur Versorgung seiner kranken Frau für den Klan als Killer arbeitet, wird auf ihn angesetzt und es kommt zum Entscheidungskampf am Strand: Zatoichi entscheidet den Kampf mit einem einzigen Hieb für sich. Danach führt er die Anführer ihrer gerechten Strafe zu und gibt zu erkennen, dass er gar nicht blind ist. Das Happy End bildet ein Fest mit einem Stepptanz. Schliesslich sieht man Zatōichi, wie er über einen Stein stolpert und hört ihn sagen: „Selbst mit weit geöffneten Augen sehe ich nicht das Geringste.“
Der Film setzt die in den 1960er-Jahren begonnene Filmreihe fort. Zatōichi ist eine literarische Figur des japanischen Schriftstellers Kan Shimozawa (1892-1968).
Chieko Saito, eine gute Freundin des verstorbenen Original-Zatōichi-Darstellers Shintarō Katsu und Besitzerin der Filmrechte, wandte sich an Takeshi Kitano mit der Bitte die Zatōichi-Filmreihe fortzuführen, deren bis dahin letzter Teil 1989 gedreht worden war.
Kitano behielt einige Grundzüge der Kultfigur bei, fügte aber auch moderne Elemente hinzu: So erhielt Zatōichi platinblonde Haare und ein rot angemaltes Stockschwert, um seinen Aussenseiterstatus noch zu unterstreichen. Ausserdem wurden einige Gewaltszenen mit Computeranimation absichtlich übertrieben oder verfremdet dargestellt.
Die Tochter Akira Kurosawas, Kazuko Kurosawa, war für die Kostüme zuständig.
Die Stepptanztruppe "The Stripes", die im Finale einen zehnminütigen Auftritt absolviert, ist Kitanos persönliche Lieblingsgruppe.
Interessant ist der rhythmische Einsatz von Geräuschen der Bauern, die mit ihren Harken das Feld pflügen, oder von Handwerkern, die mit ihren Werkzeugen die Holzbalken für ein neues Haus bearbeiten. Diese Rhythmen, die im Stepptanz am Ende des Films wieder aufgenommen werden, stehen meistens im Gegensatz zur eigentlichen Filmmusik und erzeugen dadurch einen spannenden Kontrast.