Naruto Hichou

鳴門秘帖

Das Naruto Geheimdokument

Historisches Drama

Im Jahre 1926 erschien in der Tageszeitung Osaka Mainichi Shinbun ein Fortsetzungsroman von Eiji Yoshikawa (1892-1962), der zehn Jahre später mit seinem Roman "Miyamoto Musashi" seine weltweite Bekanntheit begründete. Es handelt sich um einen Abenteuerroman, der hauptsächlich im Jahr 1766 spielt.
Der Stoff wurde bereits mehrfach verfilmt, auch als 44-teilige Serie für das Fernsehen. Die neueste Verfilmung stammt von 2018. Sie besteht aus 10 Episoden von jeweils 43 Minuten und lief schon zwei Mal auf dem Kanal BS-Jidaigeki (BS時代劇) von NHK. Die Beschreibung der Handlung hier fusst auf diesem Drehbuch.
Naruto Hichou (auch Naruto Hichō) ist ein Geheimdokument, das in der Familie Hachisuka auf der Insel Awa (heute Tsukushima) seit Generationen weitergegeben wird. Es beinhaltet angeblich einen Bluteid zum Sturz der Shogunats-Regierung. Naruto ist der imposante Gezeitenstrudel im Meer zwischen Awaji-shima und dem heutigen Tokushima.

Handlung

Im Jahre 1766 wird Norizuki Gennojō, der Sohn eines Hatamoto, von Edo aus zur Insel Awa geschickt, um ein staatsgefährdendes Geheimdokument von dort zu beschaffen, das Naruto Hichou. Die Verfilmung beschreibt die Abenteuer und die Hintergründe dieses Unternehmens.
Sein Auftraggeber ist der ehemalige Kyōto Shoshidai (Statthalter des Shōgun in Kyōto) Matsudaira Kyōnosuke. Involviert ist dabei auch der ehemalige Hofadlige Takeya Sanmikyō, der nach dem Hōreki Zwischenfall (1758) in Awa im Exil lebt.
In der letzten Episode geschehen Ereignisse, die historisch im Januar 1767 stattfanden.
Die Erzählung in dieser Verfilmung wirkt zu Beginn etwas unübersichtlich. Wahrscheinlich ist die Geschichte in Japan so bekannt, dass die handelnden Personen nicht gross erklärt werden müssen.

Meisterschaft

Sekiun Sensei gibt das Geheimnis seines Stils an Gennojō weiter.

Otsuna wehrt sich

Mikaeri Otsuna wird von Ojūya Magobei belästigt und wehrt sich auf ihre Weise.

Gennojō kämpft

Kōga-Ninja greifen Norizuki Gennojō an. Er hat alles im Griff!

Filmdaten

Deutscher Titel: Das Naruto Geheimdokument
Originaltitel: 鳴門 秘帖 Naruto Hichou
Erscheinungsjahr: 2018
Länge: 10 x 43 Minuten

Stab
Regie: Shinichi Nishitani, Nobuyuki Sakai
Drehbuch: Kenichi Onishi, Eiji Yoshikawa
Musik:

Besetzung
Kōji Yamamoto - Norizuki Gennojō
Nono Sumika - Mikaeri Otsuna
Hayami Akari - Kōga Chie
Shinji Takeda - Ojūya Magobei
Yoshihiko Hakamada - Tobikawa Shūma
Kenjirō Nashimoto - Kommissar Mankichi
Dai Watanabe - Tendō Ikkaku
Katsuo Nakamura - Kōga Yoami
Rena Takeda - Oyone
Bokuzō Masana - Hiraga Gennai
Seiji Matsuyama - Hayashi Keinosuke
Eisuke Sasai - Takeya Sanmikyō
Ryō Tamura - Takagi Ryōjiken
Hisako Manda - Okura
Hiroko Nakashima - Okichi
Yūki Tsujimoto - Mori Keinosuke
Ryū Kanō - Kyōnosuke Matsudaira
Kazuyuki Aijima- Shigeki Hachisuka
Masayuki Shionoya - Norizuki Ichigaku

cast

Handelnde Personen

Norizuki Gennojō
ist ein junger Samurai, der auf eine gefährliche Mission geschickt wird. Er soll ein geheimes Dokument ausfindig machen und beschaffen, das Naruto Hichou (Hichou = Geheimdokument). Es befindet sich in Awa, welches von Osaka aus jenseits des Gezeitenstrudels Naruto liegt.
Norizuki Ichigaku
der Vater von Gennojō, ist ein hochstehender direkter Vasall (Hatamoto) und höchster Beamter des Shōgun, mit einem Einkommen von 7.000 Koku.
Kōga Chie
ist die Tochter einer befreundeten Familie und Kindheitsgefährtin von Gennojō. Sie ist Gennojō versprochen und schmachtet ihm nach.
Kōga Yaomi
ist der Vater von Chie und Oberhaupt der Familie Kōga. Er ist ein offizieller Spion des Shōgun und betreibt ein Ninja Unternehmen. Er wurde vor 10 Jahren auf die Suche nach dem Naruto Hichou gesandt und ist seither verschollen. Er ist im Film schon ungewöhnlich alt.
Mikaeri Otsuna
ist eine Taschendiebin in Edo. Später kommt ans Licht, dass sie Verbindungen zu Yaomi und Chie hat. Sie begleitet Gennojō bei seiner Reise und ist unsterblich in ihn verliebt. Mikaeri ist ihr Spitzname. Dieser kommt von der Mikaeri Weide, einem Baum knapp ausserhalb des Vergnügungsviertels Yoshiwara in Edo, an dem sich die Männer nach getaner Lust nochmals umdrehten und den Blick auf das Viertel warfen (mikaeri = den Blick wenden). Otsuna wohnt in der Nähe dieses Baumes. Ihre Waffe ist eine kleine Pistole.
Boss Mankichi
ist ein Polizeikommissar in Edō. Er zieht mit Otsuna hinter Gennojō her. Seine Waffen sind die Jitte (Schlagstock) und eine Art Lasso, mit dem er auf Distanz eingreift.
Ojūya Magobei
ist ein Samurai aus Awa, der in Edo vom Strassenraub lebt. Er trägt immer eine Kapuze, weil er eine ominöse Verletzung hat, die er nicht zeigen möchte. Er will Otsuna haben und trachtet ständig Gennojō nach dem Leben.
Tobikawa Shūma
ist der oberste Schüler im Ninja Unternehmen von Kōga Yaomi. Seit sein Chef verschollen ist, macht er sich an Chie ran und will die Familie übernehmen.
Tendō Ikkaku
ist ein Samurai aus Awa, der als Auftragsmörder gegen Gennojō geschickt wurde.
Oyone
ist ein junges Mädchen aus gutem Hause in Osaka. Sie leidet an Tuberkulose und ist verzweifelt in Gennojō verliebt.
Hiraga Gennai
war ein Kräuterkundler und Arzt (1728-1780). Er praktizierte Elektrotherapie mit einem sogenannten Elekiter, ein Gerät, um statische Elektrizität zu produzieren. Er war eine schillernde Persönlichkeit und taucht in vielen Anime- und Jidaigeki-Filmen auf.
Takeya Sanmikyō
ist ein Höfling, der wegen Aufruhr gegen die Regierung am Hof von Awa im Exil lebt. Im Film ist er eine lächerlich skurrile Person. Das historische Vorbild Takenouchi Shikibu soll ein sehr intelligenter Mensch gewesen sein.
Kyōnosuke Matsudaira
ist der ehemalige Kyoto Shoshidai (Statthalter des Shogun in Kyoto) und Norizuki Gennojōs Auftraggeber.

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Trivia

Im Ersten Weltkrieg gab es in Naruto, im heutigen Stadtteil Bandō, ein Kriegsgefangenenlager mit bis zu 1000 deutschen Soldaten, die den japanischen Streitkräften im Kampf um die damalige deutsche Kolonie Tsingtao (heute Qingdao) in China unterlegen waren.
Der Lagerkommandant Matsue Toyohisa gewährte grosszügige Eigenverantwortlichkeit. Begegnungen mit der örtlichen Bevölkerung und Veranstaltungen wie die japanische Erstaufführung der Neunten Sinfonie Beethovens am 1. Juni 1918 liessen ein von gegenseitiger Achtung getragenes Verhältnis entstehen. Am ersten Sonntag im Juni wird dort regelmässig die Ode an die Freude aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie aufgeführt.

Deutsches Haus in Naruto