Kikujirō no Natsu

菊次郎の夏

Kikujiros Sommer

Trailer

Kikujiros Sommer

Filmdaten

Deutscher Titel: Kikujiros Sommer
Originaltitel: 菊次郎の夏 Kikujirō no Natsu
Erscheinungsjahr: 1999
Länge: 117 Minuten

Stab
Regie: Takeshi Kitano
Drehbuch: Takeshi Kitano
Musik: Joe Hisaishi

Besetzung
"Beat" Takeshi Kitano: Kikujiro
Yusuke Sekiguchi: Masao
Kayoko Kishimoto: Kikujiros Frau
Yuuko Daike: Masaos Mutter
Great Gidayu: Biker Fatso
Rakkyo Ide: Biker Baldy
Nezumi Mamura: Reisender
Kazuko Yoshiyuki: Masaos Großmutter

Plot

Kikujiros Sommer ist eine japanische Roadmovie-Komödie von Takeshi Kitano aus dem Jahre 1999. Der Regisseur inszenierte diesen sanften Film als Kontrast zu seinen üblichen brutalen Gangsterfilmen.
Der kleine Masao, der bei seiner Großmutter wohnt, hat in den Sommerferien nicht viel zu tun. Als er die Adresse seiner Mutter erfährt, will er sich alleine auf den weiten Weg zu ihr machen. Doch schon einige Strassen weiter wird er von einer Gruppe von Raufbolden bedroht. Der schroffe Taugenichts Kikujiro, der mit seiner Frau Zeuge der Szene ist, hilft dem Kleinen. Als seine Frau von seinem Vorhaben erfährt, erzählt sie seiner Großmutter, dass sie Masao mit ans Meer nehmen will. Tatsächlich schickt sie jedoch den erratischen Ex-Yakuza Kikujiro mit ihm auf die Reise zu seiner Mutter.
Allerdings enden sie zunächst auf der Radrennbahn. Es geht erst weiter, als die beiden komplett abgebrannt sind. Dann begegnen sie einem Perversen. Masao wird von Albträumen geplagt, sein Begleiter läuft in einem fort in Schwierigkeiten. Sie fahren per Anhalter, und richten allerlei Schaden an. Kikujiro stellt fest, dass Masaos Mutter eine neue Familie hat, und glückliche Hausfrau ist.
Er sagt Masao nicht die Wahrheit, sondern schenkt ihm stattdessen einen Talisman. Sie begegnen weiteren illustren Figuren und lassen sich einige Tage mit zwei harmlosen Idioten am Strand nieder. Kikujiro ringt sich dazu durch, seine eigene Mutter im Altenheim besuchen zu gehen. Sie drehen um, und enden wieder in Tokio. Erst hier sagt er dem Kleinen seinen Namen.
Der Film untersucht die Entfremdung und Inklusion in der japanischen Gesellschaft. Die Hauptfiguren und diejenigen, die ihnen auf ihrem Weg helfen, gelten alle als Ausgestossene anerkannter sozialer Normen und gehören nicht zu einer traditionellen Familien- oder Gruppenstruktur. Charaktere, die einen akzeptierten Lebensstil pflegen, stehen häufig im Widerspruch zu den Protagonisten.
Zu Beginn des Films reagieren die Protagonisten auf ihre Entfremdung mit Wut (Kikujiro) und Traurigkeit (Masao). Auf ihrer Reise entdecken sie, wie ähnlich sie sich sind, und die Ereignisse in Toyohashi bilden einen Wendepunkt, von dem aus die Charaktere beginnen, sich in ihrer gemeinsamen Isolation zu trösten.

Der Film war bei den Japanese Academy Awards 1999 als Bester Film nominiert und erhielt die Preise für die Beste Musik (Joe Hisaishi) und die Beste Nebendarstellerin (Kayoko Kishimoto). Beim Valladolid International Film Festival wurde Takeshi Kitano als Bester Schauspieler ausgezeichnet.