合氣体操
AIKITAISO

Yoshigasaki Sensei

Seit dem Ableben von Yoshigasaki Sensei fühlen sich viele Dojoleiter/innen freier als zuvor, eigene Ideen auszuprobieren und zu unterrichten. Meines Erachtens ist das erfreulich. Manchmal gehen dabei aber Standards verloren. Yoshigasaki Sensei hat sicher gute Gründe gehabt, gewisse Dinge genauso auszuführen, wie er sie gezeigt hat. Man mag das Rituale oder Liturgie nennen, aber es gibt auch pädagogische Gründe, bestimmte Formen immer in der gleichen Weise zu wiederholen. Sportlehrer oder Übungsleiter lernen in der Ausbildung, ihre Trainingseinheiten immer wieder anders zu gestalten, damit es für die Teilnehmer interessant bleibt. Aikido ist jedoch von einem anderen Stern. Besonders im Aikitaiso hat Yoshigasaki Sensei in den Prüfungen zum 4. Dan sehr auf die korrekte Zählweise geachtet.
Dafür gibt mindestens zwei Gründe. Der erste ist, dass der/die Lehrer/in in der Lage sein sollte, es nach Vorgabe auszuführen, d.h. es ist eine Übung inwieweit die Rezeption gelungen ist. Der zweite Grund, welcher auch für die Techniken gilt, ist, dass man seine Schüler nicht allzusehr mit seinen eigenen Vorlieben belästigen sollte.

Im Folgenden wird die AIKITAISO als Video und in einzelnen Sreenshots gezeigt. Die Erklärphasen im Video sind farblich abgehoben. Die Übung Nr. 7 wird auch ZEN-GO genannt, d.h. "vor-zurück". In diesem Fall ist die Zählung 1-2 1-2 etc. ok. Allerdings ähnelt sie dann sehr der Übung Nr. 5, ikkyo normal. Die Form, welche Yoshigasaki Sensei im Video zeigt, wird besser IKKYO IRIMI genannt. Dann passt die Zählung 1 2 3 4 etc.

Aikitaiso

01 kotegaeshi 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
02 sankyo 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
03 nikyo 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
04 funakogi 1-2 1-2 1-2 3-4; 1-2 1-2 1-2 3-4
05 ikkyo 1-2 1-2 1-2 3-4; 1-2 1-2 1-2 3-4
06 ikkyo tenshin 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
07 ikkyo irimi 1 2 3 4; 1 2 3 4
08 happo 1 2 3 4 5 6 7 8; 1 2 3 4 5 6 7 8
09 kaho tekubi kosa 1-2-3-4; 1-2-3-4
10 joho tekubi kosa 1-2-3-4; 1-2-3-4
11 sayu 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
12 sayu choyaku 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4; 1-2-3-4
13 udefuri 1-2 1-2 1-2 3-4
14 udefuri choyaku 1-2 1-2 1-2 3-4; 1-2 1-2 1-2 3-4
15 hanmi gyaku hanmi 1 2 3 4; 1 2 3 4
16 hanmi gyaku hanmi choyaku 1 2 3 4 1 2 3 4; 1 2 3 4 1 2 3 4
17 ushirotori 1-2 3-4; 1-2 3-4; 1-2 3-4; 1-2 3-4
18 ushirotekubitori zenshin 1-2 3-4; 1-2 3-4
19 ushirotekubitori koshin 1-2 3-4; 1-2 3-4

Notation

Der Bindestrich "-" soll andeuten, dass die Rhythmen verbunden sind. Wenn kein Bindestrich vorhanden ist, sind es eher einzeln betonte Rhythmen.
Es gibt Realisierungen, in denen statt vier 4-er Packs nur zwei 4-er Packs ausgeführt werden. Das gilt besonders für 6, 11, 12, 14, 16 und 17. Das wäre dann die Sparversion der Aikitaiso.
Nur in der happo undo wird bis 8 gezählt, sonst immer bis 4, allerdings in zwei Varianten.
Diese Übungen wurden früher "waza" (技) genannt, d.h. "Techniken". Yoshigasaki Sensei wählte die Bezeichnung "undō" (運動). In Physik, Biologie, Medizin, Politik bedeutet dies im Japanischen "Bewegung", im Kontext von Gymnastik wird es gerne als "Übung" übersetzt.

Sequenz in Screenshots

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