Ushiro ryōkatadori kokyūnage und zenpōnage

2020-03-26

Ushiro ryōkatadori kokyūnage

in der Prüfung zum 2. Kyu

kokyūnage (呼吸投げ, Atemwurf)
die eigene Hand benutzen, um den Geist von Uke zu führen

Ushiro ryōkatadori zenpōnage

in der Prüfung zum 2. Kyu

zenpōnage (前後投げ, Vorwärtswurf)
den Geist von Uke auf einen seiner Arme lenken, so dass er ihm bis zum Boden folgt

Koichi Tōhei

Koichi Tōhei (20.01.1920 - 19.05.2011) war ein japanischer Aikidomeister, 10. Dan Aikidō und Gründer der Ki Society (Ki no Kenkyūkai) sowie seiner eigenen Aikidō-Schule, offiziell Shin Shin Toitsu Aikidō genannt (was wörtlich bedeutet "Aikido in Einheit von Geist und Körper"), aber allgemein Ki-Aikidō genannt wird.
Als Junge war Tohei zart und gebrechlich. Deswegen liess ihn sein Vater Judo lernen. Aufgrund einer Pleuritis beschloss er, das Judotraining durch Zen-Meditation und Misogi-Übungen zu ersetzen. Nach der Heilung von Pleuritis war Tohei überzeugt, dass es seine Bemühungen waren, den Geist zu trainieren und sein Ki zu entwickeln, welche gesunden liessen. Dann trainierte er wieder Judo, aber Tohei wollte mehr.
1940, im Alter von 19 Jahren, riet ihm sein Judo-Lehrer Shohei Mori, den Aikido-Gründer Morihei Ueshiba kennenzulernen. Tohei hatte, als er zum ersten Mal einen Aikido-Lehrer traf und sah, wie er einige Techniken im Ueshiba-Dojo übte, einige Zweifel am Aikido und seinem Wert für ihn. Seine Meinung änderte sich jedoch, als Ueshiba das Dojo betrat und begann, seine Techniken am Ausbilder auszuführen. Tohei war nicht ganz überzeugt, bis Ueshiba ihn bat, auf die Tatami-Matten zu kommen und ihn zu anzugreifen. Toheis Versuche waren vergebens und nach dieser Demonstration von Ueshiba bat Tohei sofort um Aufnahme ins Dojo. Tohei trainierte jedoch weiterhin sowohl seinen Körper als auch seinen Geist mit Meditation und Misogi, zusätzlich zum Aikido.

Ki no Kenkyūkai

Tohei lernte sechs Monate lang bei Ueshiba, bevor er als Unterrichts-Vertretung an die Shumei-Schule in Okawa und an die Akademie der Militärpolizei geschickt wurde.
1953 wurde Tohei nach Hawaii geschickt, um Aikido zu verbreiten.
1969 wurde Tohei von Ueshiba gebeten, den Rang eines 10. Dan anzunehmen.
Nach dem Tod von Morihei Ueshiba im Jahr 1969 erbte sein Sohn Kisshomaru Ueshiba den Titel Dōshu, während Koichi Tohei der Hauptausbilder von Hombu Dōjō, dem Hauptquartier von Aikikai, war.
Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Lehre des Aikido gründete er 1971 die Ki No Kenkyukai. Koichi Tohei verliess die Aikikai offiziell am 1. Mai 1974.
Ab 1977 wurde Kenjiro Yoshigasaki der Vertreter von Ki No Kenkyukai in Europa.
Nach dem Tod von Koichi Tohei im Jahr 2011 wurde sein Sohn Shinichi Tohei Leiter von Ki no Kenkyukai in Japan, das heute Shin Shin Tōitsu Aikidōkai heisst.

Toheis Lehre

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Tohei auch bei Tempu Nakamura studiert, der positives Denken und die Vereinigung von Körper und Geist (shin shin tōitsu dō) lehrte.
Daher formulierte Tohei vier Grundprinzipien, zu denen sich später eine Vielzahl von Unterprinzipien gesellten:

  1. Den Einen Punkt halten
  2. Sich vollständig entspannen
  3. Das Gewicht unten halten
  4. Ki fliessen lassen

Ein gängiger Spruch auf der Matte war der Satz "There is something wrong" ("Da stimmt etwas nicht"). Danach zeigte er, wie die Schüler ihr Verständnis und ihre Ausführung der Techniken verbessern konnten.
Tohei war berühmt für seine Ki-Test wie den unbeugbaren Arm, oder den "nicht hochhebbaren Körper". Was für viele zuerst wie ein Fake aussah, stellte sich bei regelmässigem Üben als erlernbar heraus.

Typisch für Tohei waren unter anderem

  • ein deutlicher Rhythmus in den Techniken,
  • Sprünge, um Aikido auf grosse oder träge Uke anwenden zu können,
  • die Forderung, dass Uke geführt werden muss, indem man seinen Geist führt, wobei er meist die Richtung mit den Fingern anzeigte.